Arbeitsplätze

Die Kurzarbeit ist gekommen, um zu bleiben

In der Beherbergung und Gastronomie waren Mitte Oktober gut 11.000 Beschäftigte in Kurzarbeit )Symbolbild).
In der Beherbergung und Gastronomie waren Mitte Oktober gut 11.000 Beschäftigte in Kurzarbeit )Symbolbild).(c) Getty Images (Gabriel Kuchta)
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Die Regierung sichert sich auch 2022 die Möglichkeit, unbegrenzt Mittel für die Kurzarbeit freizugeben. Dabei war die Corona-Variante als Übergang gedacht.

Als Martin Kocher noch Ökonom und Leiter des Instituts für Höhere Studien (IHS) war, gab er der damaligen Regierung Folgendes mit: Die Kurzarbeit dürfe es maximal ein bis eineinhalb Jahre geben, danach wäre die „Sinnhaftigkeit“ nicht mehr gegeben. Nun ist er Arbeitsminister und seine Aussage von damals steht in einem anderen Licht. Österreich steuert auf den nächsten Lockdown zu und die „Sinnhaftigkeit“ des Kriseninstruments wird offenbar neu abgewogen.

Die großzügige Corona-Kurzarbeit, bei der Unternehmen bis zu 90 Prozent der Löhne der Beschäftigten ersetzt werden, läuft laut Plan noch bis Jahresende. Die herkömmliche Kurzarbeit gab es schon vor der Krise. Allein heuer wurden 3,6 Milliarden Euro an Kurzarbeitsbeihilfe an Betriebe ausgezahlt. Erstmals war die Kurzarbeit in der Finanz- und Wirtschaftskrise stärker zum Einsatz genommen. 66.500 Beschäftigte waren im Jahr 2009 zumindest einen Tag lang in Kurzarbeit. In der Coronakrise wurde ein Sondermodell aufgelegt, das weit großzügiger ist als die herkömmliche Kurzarbeit. Die Anträge explodierten: 2020 zahlte das Arbeitsmarktservice (AMS) den Betrieben Kurzarbeitsbeihilfe für rund 1,2 Millionen Beschäftigte aus. Seit März 2020 flossen neun Milliarden an Beihilfen.

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