Staatsballett

Walzerseligkeit in Designertracht

++ HANDOUT ++ BALLETT: 'IM SIEBTEN HIMMEL'
++ HANDOUT ++ BALLETT: 'IM SIEBTEN HIMMEL'WIENER STAATSOPER/ASHLEY TAYLOR
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Martin Schläpfers Strauß-Choreografien sind erfrischend ungewöhnlich. So wie die Kostüme von Susanne Bisovsky. Der neue Ballettabend kann alles – auch Balanchine.

Martin Schläpfer hat am Sonntag an der Staatsoper das gängige Bild der heimeligen Walzerseligkeit auf den Kopf gestellt. Mit Bravour. In seinem Beitrag zum Ballettabend „Im siebten Himmel“ bürstet er Stücke, die man wohl zum Kulturerbe unseres Landes zählen kann, choreografisch gegen den Strich. Den Donauwalzer im Tutu? Den kennen wir. Hier erleben wir ihn ganz anders. Als Schweizer wirft Schläpfer in seinem 2006 in Mainz uraufgeführten „Marsch Walzer Polka“ einen Blick von außen auf Kompositionen von Johann Strauß (Vater und Sohn) sowie Josef Strauß – auf den Donauwalzer, die Annen- und die Neue Pizzicato-Polka, auf die Sphärenklänge und den Radetzky-Marsch, zu dem das Publikum am 1. Jänner das neue Jahr einklatscht.

Diesmal applaudiert der Tänzer: Jackson Carroll gestikuliert, dirigiert, schüttelt imaginäre Hände, als wäre er Politiker und würde vom Staatsopernorchester (Leitung: Patrick Lange) und der Musik mitgerissen. Carroll winkt in eine unsichtbare Menge, salutiert, marschiert, geht in Angriffshaltung, läuft davon, hält tonlos eine Rede. Ein grandioses pantomimisches Solo zu diesem Marsch „zu Ehren des großen Feldherrn“.

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