Designerwechsel

Matthieu Blazy ist Bottega Venetas neuer Kreativdirektor

Bottega Veneta hat Mathhieu Blazy zum Kreativdirektor der Marke ernannt.
Bottega Veneta hat Mathhieu Blazy zum Kreativdirektor der Marke ernannt.Willy Vanderperre
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Nach der überraschenden Trennung des Luxuslabels Bottega Veneta von seinem Kreativdirektor Daniel Lee, hat das Modehaus nun  Matthieu Blazy als Nachfolge bekannt gegeben.

Erst letzte Woche gab Kering, der Mutterkonzern, zu dem auch das High-End-Label Bottega Veneta gehört, das Ende der Amtszeit von Designer Daniel Lee bekannt. Montagabend, kaum eine Woche später, gab die Marke Matthieu Blazy als neuen Kreativdirektor bekannt. Für Szeneninsiderinnen und -insider keine überraschende Wahl. In den letzten sechs Tagen wurde Blazy bereits mehrfach von diversen Fachmagazinen als mögliche Nachfolge genannt. Im Februar 2022 wird er seine erste Kollektion präsentieren.

Der gebürtige Pariser begann seine Karriere als Herrendesigner für Raf Simons, bevor er zu Martin Margiela wechselte. Dort wurde er - angeblich - von Phoebe Philo persönlich abgeworben, um in ihrem Team bei Céline zu arbeiten. Von dort begab er sich erneut an die Seite von Raf Simons zu Calvin Klein 205W39NYC, ehe er 2020 weiter zu Bottega Veneta zog.

Aus den eigenen Reihen

Mit Blazy legt Kering erneut eine interne Nachfolge für eines seiner Labels fest. Das verhalf dem Konzern schließlich bereits in der Vergangenheit zum Erfolg - man denke an Alessandro Michele, Chefdesigner bei Gucci, der bereits 2002 von Tom Ford zum Luxushaus geholt wurde, um Taschen zu designen und dreizehn Jahre später selbst zum Kreativdirektor ernannt wurde.

Blazy war bis dato noch kein großer Name, aber innerhalb der Branche durchaus bekannt. Von ihm wird nun erwartet, dass er auf die neuen und starken Ansätze seines Vorgängers Lee aufbaut und damit die Erfolgssträhne des italienischen Labels weiterführt. Die Marke zeigt sich zuversichtlich. „Matthieu Blazy ist ein außerordentlich talentierter Mensch, dem ich mit Stolz und Freude die kreative Leitung unseres Luxushauses anvertraue (...) Matthieus Ernennung wird die moderne Relevanz unserer Marke weiter stärken und unser Wachstum beschleunigen und gleichzeitig die Werte bewahren, die den Kern von Bottega Veneta ausmachen“, sagte Leo Rongone, CEO des Unternehmens, in einer am Montag veröffentlichten Erklärung, in der er die Ernennung bestätigte.

Kritik der Online-Community

Einige Userinnen und User auf sozialen Netzwerken sehen die Beförderung von Blazy als eine verpasste Chance, einem schwarzen oder asiatischen Designer oder einer Designerin eine Bühne zu geben. „So viel schwarzes Talent und ihr entscheidet euch alle immer wieder für einen anderen Weißen. Die Mode vergeigt den Versuch immer wieder, wenn es um Inklusion geht“, liest man etwa auf Instagram sowie: „Alle Marken haben im letzten Jahr geschworen, inklusiver zu werden und ihre Führungsriege zu diversifizieren, aber das war wohl alles Blödsinn.“ 

Und sonst so?

Kenzo hat im September die Chefdesigner-Position mit der Streewear-Ikone Nigo neu besetzt. Der japanische Unternehmer hat zuvor bei Adidas, Uniqlo und Louis Vuitton gearbeitet und außerdem in gemeinsamer Sache mit Sänger Pharell Williams zwei eigene Labels gegründet - Ice Cream und Billionaire Boys Club. Er war der Modeszene demnach bereits wohlbekannt.

Ihre erste Kollektion für Chloé zeigte Gabriela Hearst im Frühjahr dieses Jahres. Das Debüt war lang ersehnt. Hearst gilt als Vorreiterin für umweltfreundliche Luxusmode. Seit die aus Uruguay stammende Designerin an der kreativen Spitze des Unternehmens steht, finden ausschließlich recycelte synthetische Fasern, Polyester etwa, Verwendung. Mehr als fünfzig Prozent der Seide stammt aus biologischem Anbau, über achtzig Prozent des Kaschmirs wird wiederverwertet, der Denim-Stoff vollständig.

Seit etwas mehr als einem Jahr hat das französische Luxuslabel Givenchy Matthew M. Williams zum neuen Kreativdirektor ernannt. Der US-Amerikaner ist bekannt für sein eigenes Label 1017 Alyx 9SM, das in den Jahren zuvor für einen großen Hype in der Modeszene sorgte. In seiner kurzen Zeit bei Ginvenchy hat der Designer gewagtes Statement-Schuhwerk, Overknee-Plateau-Stiefel in rotem Rauleder etwa, zu einem starken Element seiner Entwürfe gemacht. Für frischen Wind sorgen seine Designs allemal.

(evdin)

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