Corona-Pandemie

Krankenversicherung erhöht Verlust-Prognose auf 217 Millionen Euro

Die Corona-Pandemie macht erwartungsgemäß auch der Krankenversicherung zu schaffen.

Während die drei Träger der Krankenversicherung ihre Defizit-Prognose von Mai bis August von 318,5 Millionen Euro auf 149 Millionen gesenkt haben, mussten sie in der aktuellen Vorschau diese wieder auf 217,4 Millionen Euro für heuer anheben.

Die Verantwortlichen machen Corona für die diese Schwankungen verantwortlich. "Die Pandemie verursacht eine Wellenbewegung in den Bilanzzahlen und der Gebarungsvorschau aller Krankenversicherungsträger. Die Aus- und Nachwirkungen werden über die kommenden Jahre noch spürbar sein. Die Sozialversicherung steht aber - vor allem dank der Reform - auf einem stabilen Fundament", sagte Peter Lehner, Co-Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger. Zuvor hatte bereits ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer seine Gesundheitskasse als "stabil" bezeichnet und betont, dass die Finanzsituation angesichts der Pandemie sehr schwer zu prognostizieren sei.

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) als bei weitem größter Träger erwartet für heuer mit 143,4, Millionen auch das größte Minus. Aber auch die BVAEB (Beamte, Eisenbahner, Bergbau) rechnet mit 133,6 Millionen Verlust, während die SVS (Selbstständige, Bauern) mit einem Plus von 59,7 Millionen Euro kalkuliert.

Das Vorjahr hatte die Krankenversicherung insgesamt noch mit einem Verlust von 50,4 Millionen Euro abgeschlossen. Dabei verzeichnete die BVAEB mit 39,4 Millionen ein etwas höheres Defizit als die ÖGK mit 38,5 Millionen Euro, während die SVS ein Plus von 27,5 Millionen Euro erwirtschaftete.

Auch 2022 hohe Verluste

Für das Jahr 2022 soll der Verlust der gesamten Krankenversicherung laut aktueller Gebarungsvorschau auf 238,3 Millionen Euro steigen. Diese Erwartung hat sich im Vergleich zu August kaum verändert. Interessant ist dabei, dass die BVAEB (160,7 Millionen) mit einem mehr als doppelten so hohen Verlust wie die ÖGK (74,1 Millionen) rechnet. Auch die SVS erwartet für 2022 ein Minus von 3,5 Millionen Euro, macht dafür aber Einmaleffekte verantwortlich.

Für die drei folgenden Jahre haben die Krankenversicherungen ihre Verlustprognosen weiter gesenkt. Für 2023 erwarten die drei Träger nun insgesamt 293,9 Millionen Euro Verlust (August-Prognose: 404,7 Millionen), für 2024 ein Defizit von 235,3 Millionen (August: 414,7 Millionen) und für 2025 ein Minus von 238 Millionen Euro (August: 459,9 Millionen).

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.