Ein "Runder Tisch" zu den aktuellen Corona-Maßnahmen der Regierung machte eine neue ORF-Maßnahme sichtbar. Die zugeschaltete Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot hatte keinen werbewirksamen Auftritt.
Fünf Menschen und ein Bildschirm waren am Montagabend in einem Halbkreis im Studio platziert. Auch wenn man das schon zuvor gesehen hatte: Ein unrundes Bild ergab es doch, vor allem, wenn man den Hintergrund kennt. Denn die Politologin Ulrike Guérot durfte nicht im ORF-Studio neben den anderen sitzen, seit Kurzem gilt dort 2-G plus. Und sie hatte bereits des öfteren erklärt, dass sie nicht geimpft sei. Ironischerweise war die Politologin nicht nur inhaltlich schwer zu verstehen. Die Verbindung war schlecht, riss auch ab - und machte damit abfällige Bemerkungen im Studio hörbar.
Die Diskussion lief größtenteils an ihr vorbei, Moderatorin Claudia Reiterer entschuldigte sich. "Wir verlieren Sie leider dauernd", sagte sie, und dann doch "die Frau Guérot ist wieder da". So richtig on fire, wie man sie schon manchmal erlebt hatte, war die gebürtige Deutsche ohnehin nicht. Erst zitierte sie aus einer Resolution des Europarates, laut Verfassungsjurist Heinz Mayer nicht rechtlich bindend. Und später nannte sie den Umgang mit den Ungeimpften "einen Tabubruch ohne Ende", bei dem ohnehin die Grundlage fehle - weil nämlich nicht nur die Ungeimpften das Infektionsgeschehen treiben würden. Eine unnötige Aussage, weil vorher gerade schon ausführlich darüber gesprochen worden war, welche Rolle die Geimpften und welche die Ungeimpften spielen.