Leitartikel

Diese Pandemie verläuft in Wellen – auch politisch

APA/MICHAEL GRUBER
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Alexander Schallenberg muss das Erbe des Sebastian Kurz wahren. Wolfgang Mückstein ist in seinem Amt nie angekommen. Türkis-Grün im Wellental.

Die Älteren werden sich noch erinnern: Es gab Zeiten, da war Sebastian Kurz Mr. Lockdown, es konnte nicht schnell und restriktiv genug sein. Die Grünen hingegen wollten sich Zeit, vor allem die Schulen offen lassen, standen auf der Bremse. Die Wiener SPÖ wiederum hatte ganz andere Sorgen: Die geschlossenen Bundesgärten waren ihre größte. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker tat sich als Großkritiker der Maßnahmen der Bundesregierung hervor. Man dürfe nicht nur auf das Virus, sondern müsse auch auf die Arbeitswelt und die Wirtschaft schauen, lautete sinngemäß sein Credo. Es war der schwedische Frühling des Roten Wien.

Im Herbst des ersten Coronajahres ging es in dieser Tonart weiter. Sebastian Kurz drängte früh auf restriktive Maßnahmen. Der grüne Gesundheitsminister Rudolf Anschober, aber auch die Landeshauptleute wollten lieber noch zuwarten. Kurz neigte da sogar noch zu überschießenden Maßnahmen: Die Skigebiete wollte er schließen bzw. gar nicht erst aufsperren. Die Landeshauptleute legten sich quer. Da lagen sie in ihrer Einschätzung der Gefahrenlage sogar einmal richtig. Diese war nämlich überschaubar.

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