Marktbericht

Immobilienmarkt bleibt für Investoren interessant

Hamburg, Deutschland - Baustelle Hafencity, Neubau Hochhaeuser, moderne Wohngebaeude. Hamburg Hamburg Deutschland *** Ha
Hamburg, Deutschland - Baustelle Hafencity, Neubau Hochhaeuser, moderne Wohngebaeude. Hamburg Hamburg Deutschland *** Ha(C) imago images/ Rupert Oberhäuser
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Eine aktuelle Analyse von Colliers sieht in der Corona-Pandemie einen Booster für den Immobilienmarkt.

Der österreichische Immobilienmarkt bleibt für Investoren weiterhin interessant. Das geht aus dem jüngsten Marktbericht des international agierenden Immobilienvermittlers Colliers hervor. Zwar sei der Start ins Jahr 2021 mit einem Investmentvolumen von rund 650 Mio. Euro im ersten Quartal noch relativ verhalten gewesen, schreiben die Studienautoren, mit Transaktionen im Wert von rund einer Milliarde Euro im zweiten Quartal habe der Markt jedoch wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. Als entscheidende Argumente für den heimischen Markt werden von den Investoren nach wie vor die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die hohe Lebensqualität und die positive Bevölkerungsentwicklung in den urbanen Ballungsräumen gesehen. Laut Colliers haben sich zuletzt auch die Käufergruppen wieder stärker diversifiziert: Die Studienautoren verweisen in diesem Zusammenhang auf den Ankauf eines OBI-Portfolios durch die südafrikanische Collins Property Group sowie den Kauf eines 45-prozentigen Anteils an der SCS durch die Credit Agricole.

Umnutzungen als Chance

Im Fokus der Investoren stehen derzeit vor allem jene Assetklassen, die sich als krisenresistent erwiesen haben. Dazu gehört in erster Linie der Sektor Wohnen, in etwas geringerem Ausmaß aber auch Büros. Bedingt durch die Corona-Pandemie habe zudem die Nachfrage nach Logistikimmobilien einen enormen Schub erfahren, heißt es in der Studie. Anders sieht es bei Hotelimmobilien und Shoppingcentern aus: „Hier gibt es aktuell kaum Matching von Angebot und Nachfrage und daher eine entsprechend niedrige Anzahl an Transaktionen“, heißt es in der Studie. Abschreiben sollte man diese Bereiche deshalb aber noch lang nicht, betont Thomas Belina, Managing Partner von Colliers Österreich: „Jede Krise bringt auch neue Chancen mit sich. Innovative Retailkonzepte oder vielfältige Arten der Umnutzung bestehender Flächen agieren als erste Vorboten davon, dass die Pandemie die Entwicklung des Immobilienmarktes nicht gebremst, sondern teilweise sogar beschleunigt hat.“ Vor allem die Umnutzung sei das Thema der Stunde, das sich positiv auf die Nachhaltigkeit der gesamten Branche auswirken werde.

Diese positive Einschätzung teilen offensichtlich auch die Investoren. Die Deal-Pipeline ist offenbar gut gefüllt: Bei Colliers geht man von einem guten letzten Quartal und einem Investitionsvolumen von rund 4 Milliarden Euro bis Jahresende aus. (ebe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.11.2021)

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