Pizzicato

Von Wembley bis Windsor Park

Von Roberto Mancini lernen, heißt in der Stunde der Not und Bitternis Grandezza zu bewahren.

Also sprach Italiens Fußball-Teamchef, ein Sir vom Scheitel bis zur Sohle im feinen Armani-Tuch, nach einer Nullnummer der Azzurri in einer Novembernacht voller Frost und Frust im Windsor Park im nordirischen Belfast: „Wir fahren zur Weltmeisterschaft nach Katar, aber eben über die Play-offs. Und vielleicht gewinnen wir sie dann auch.“

Es waren warme Worte des Trosts und der Zuversicht, nach denen die Nation gelechzt hatte. Die rosarote „Gazzetta“ sah schwarz: „Was für ein Albtraum.“ Schon stiegen Erinnerungen an eine Novembernacht vor vier Jahren auf, als für Italien im Qualifikationsmatch gegen Schweden der WM-Traum geplatzt war. In Belfast war Tormann „Gigi“ Donnarumma, der Held des EM-Finales von Wembley, ins Leere gerutscht – stellvertretend für eine Mannschaft, die bei der EM vor vier Monaten triumphiert hatte.

Die Europameister taumelten in eine Achterbahnfahrt, wie sie auch dem Nachbarn jenseits des Brenners nicht fremd ist. Im EM-Achtelfinale in Wembley war Österreich gegen die Squadra im Spiel des Jahres an einer Sensation vorbeigeschlittert. In den Play-offs im März könnten Roberto Mancini und Franco Foda erneut aufeinandertreffen. Man sieht sich oft zweimal im Leben. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.11.2021)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.