Coronavirus

Neuer Negativrekord: 14.416 Neuinfektionen, 4423 allein in Oberösterreich

Austria Imposes Restrictions On Unvaccinated
Austria Imposes Restrictions On UnvaccinatedGetty Images / Jan Hetfleisch
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Innerhalb der letzten 24 Stunden gab es in Österreich 14.416 neue Infektionen mit dem Coronavirus. 41 Menschen sind seit gestern verstorben, 2723 Corona-Patienten werden derzeit in Spitälern betreut. Die Situation in Oberösterreich spitzt sich zu.

Die tägliche Zahl der Neuinfektionen klettert mit dem heutigen Wert erneut auf ein Allzeithoch. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden in Österreich 14.416 neue Fälle gemeldet - so viele wie noch nie in dieser Pandemie. Vor einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen noch bei 11.398. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt mittlerweile bei 953 Infektionen pro 100.000 Einwohner.

Auch die Corona-Patienten, die in Krankenhäusern behandelt werden, werden immer mehr. Mit heutigem Stand sind es 2723, 155 mehr als gestern. Davon sind 486 Patienten so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. In der letzten Woche sind 73 Corona-Patienten auf Intensivstationen verlegt worden.

41 Personen sind seit gestern mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Insgesamt haben in Österreich bereits 11.848 Menschen den Kampf mit Corona verloren. Davon sind 271 in der letzten Woche gestorben.

Lage in Oberösterreich am Limit

Allein in Oberösterreich wurden heute 4423 Neuinfektionen gemeldet. Das ist für das Bundesland ein neues Allzeithoch. 44.414 Personen sind landesweit derzeit in Quarantäne. Die Sieben-Tages-Inzidenz steigt ebenfalls weiter an. Mit heute liegt sie bei 1530, vor einer Woche noch bei 1173. Mittlerweile haben vier Bezirke - Rohrbach, Braunau, Vöcklabruck und mit 2.259,8 als Spitzenreiter Schärding - eine Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 2.000 erreicht. 

Auf Intensivstationen werden in Oberösterreich momentan 106 Patienten behandelt, auf Normalstationen sind es 539 Corona-Infizierte. Fünf Patienten sind innerhalb eines Tages verstorben. Erst heute morgen berichtete eine Insiderin aus einem oberösterreichischen Krankenhaus, dass man dort am Limit sei. Leichen müssten „wegen Überfüllung am Gang abgestellt werden“.

Die jüngste Intensivpatientin in Oberösterreich ist ein 15 Monate altes Mädchen, auch aus der Altersgruppe der 15- bis 18-Jährigen gibt es einen Intensiv-Fall. Der Großteil ist der Altersgruppe zwischen 45 und 74 zuzuordnen, Intensivpatienten über 85 gibt es nicht. Das liegt laut Oberösterreichischer Gesundheitsholding daran, dass in dieser Altersgruppe sehr viele bereits ein drittes Mal geimpft und damit relativ gut vor schweren Verläufen geschützt seien.

Niedrigste Inzidenz weiterhin in Wien

Nach Oberösterreich verzeichnet mit 2294 weiterhin Niederösterreich die höchste Zahl an Neuansteckungen innerhalb von 24 Stunden. In der Steiermark gab es 1.966 Fälle, in Wien 1934, in Tirol 1094, in Salzburg 1067, in Kärnten 786, in Vorarlberg 646 und im Burgenland 206.

Das spiegelt sich auch in den Sieben-Tage-Inzidenzen wider, wo die Neuinfektionen einer ganzen Woche pro 100.000 Einwohner aufgerechnet werden. Da liegt derzeit Salzburg an erster Stelle mit einem Wert von 1612,1, wo die Salzburger Landeskliniken bereits jetzt völlig überlastet sind. Weiters folgen Tirol (1015,8), Vorarlberg (1009,4), Kärnten (968,2), Niederösterreich (908), die Steiermark (719,4) und das Burgenland (637,5). Die niedrigste Inzidenz hat weiterhin Wien mit 510,3, wo viel früher mit strengeren Maßnahmen begonnen wurde.

Ruf nach Lockdown für alle wird lauter

Aufgrund der stark steigenden Zahl an Intensivpatienten, fordern immer mehr Experten einen Lockdown für alle. Rainer Thell, leitender Oberarzt der Notfallaufnahme in der Klinik Donaustadt sagt, regionale oder Teillockdowns würden die Zahlen nicht ausreichend senken. Es brauche mutige Entscheidungen. "Es geht sich sonst nicht mehr aus“, warnt der Intensivmediziner.

68,9 Prozent mindestens einmal geimpft

Die höchste Quote an vollständig Geimpften hat mit Stand von Dienstag weiterhin das Burgenland mit 72,1 Prozent. In Niederösterreich sind 68,1 Prozent der Bevölkerung geimpft und in der Steiermark 65,7 Prozent. Nach Wien (64,7), Vorarlberg (63,1), Tirol (64,2), Kärnten (62,1) und Salzburg (61,8) bildet Oberösterreich das Schlusslicht mit einer Durchimpfungsrate von 60,7 Prozent.

58.546 Impfungen sind am Dienstag durchgeführt worden. Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 6.151.739 Personen zumindest eine Impfung erhalten. Das sind 68,9 Prozent der Bevölkerung. 5.849.755 Menschen und somit 65,5 Prozent der Österreicher sind vollständig geimpft.

Oberösterreich holt bei Erstimpfungen auf

Auch wenn die Impfzahlen in Oberösterreich noch Luft nach oben haben, ist der Anteil jener, die dort einen Erststich erhalten haben, auf mittlerweile 64,6 Prozent gestiegen. Damit erreicht dieser Wert annähernd jene in Salzburg, wo 65,1 Prozent, oder in Kärnten und Vorarlberg, wo je 65,8 Prozent der Bevölkerung zum ersten Mal geimpft ist.

Am Dienstag haben 57.780 Menschen den Drittstich erhalten. Insgesamt sind 841.065 Österreicher zum dritten Mal geimpft, das sind 9,4 Prozent der Bevölkerung. 12.422.280 Impfungen wurden mittlerweile verabreicht. Dabei werden auch die "Booster"-Impfungen mitgezählt.

(APA/red.)

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