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CA Immo von Moody's rückgestuft wegen Sonderdividende für Starwood

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57-Prozent-Aktionär Starwood verlangt eine Sonderausschüttung von rund 500 Millionen Euro an die Anteilseigner. Laut Ratingagentur erhöht das die Schulden, die letztlich von CA Immo bedient werden müssen.

Die börsennotierte österreichische CA Immo AG ist wegen der vom Mehrheitsaktionär Starwood verlangten Sonderdividende von der Ratingagentur Moodys herabgestuft worden. Neben der Rückstufung von Baa2 auf Baa3 wurde der Ausblick von "Bewertungen unter Überprüfung" auf "negativ" geändert.

Die Herabstufung erfolgte laut Moodys wegen der höheren Verschuldung durch die erwarteten Sonderdividenden für Starwood, die letztlich von der CA Immo bedient werden müssten, so das Ratinghaus am Dienstagabend. Der negative Ausblick spiegle die schwache Positionierung in der Kategorie Baa3 nach der erwarteten Sonderdividende und die Unsicherheit in Bezug auf die Finanzierungsstruktur auf Shareholder-, also Aktionärsebene wider, heißt es.

Mehrheitsaktionär Starwood, der 57 Prozent an der CA Immo hält, verlangt, dass in Summe insgesamt rund 500 Millionen Euro außertourlich an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Der Antrag des Starwood-Vehikels SOF-11 Klimt CAI S.à r.l. sieht vor, dass die Sonderdividende in zwei Tranchen von je 2,50 Euro pro Aktie im Dezember 2021 und im März 2022 ausgezahlt werden sollen. Die beantragte Ausschüttung liegt über dem Gewinn der CA Immo der letzten eineinhalb Jahre. Über die außertourliche Dividende soll eine Sonder-Hauptversammlung am 30. November befinden. An der Börse ist die CA Immo aktuell 4,2 Milliarden Euro wert, die Aktien legten am Dienstag um 1,15 Prozent auf 39,50 Euro zu.

"Moody's geht davon aus, dass Klimt teilweise eine Fremdfinanzierung genutzt hat, um weitere Anteile an CA Immo zu erwerben", so die Ratingagentur weiter. Die genauen Beträge seien nicht öffentlich, aber Moody's nehme auf diese Beträge Rücksicht bei der Bemessung des Gesamtbetrags der Schulden, die letztlich von der CA Immo bedient werden müssten; auch die Nachrangigkeit der Klimt-Schulden gegenüber den Gläubigern der CA Immo werde dabei berücksichtigt. Moody's geht davon aus, dass sie laufend Informationen zur Finanzierung auf Aktionärsebene erhalten wird, auch wenn die längerfristige Finanzierungsstruktur und die Verschuldungshöhe ungewiss blieben.

Moodys nimmt an, dass die beantragten Sonderdividenden einen Teil dieser zusätzlichen Finanzierung auf Klimt-Ebene tilgen, während ein gewisser Betrag auf Klimt-Ebene ausstehend bleibt. "Derzeit geht Moody's davon aus, dass auf Klimt-Ebene keine weiteren Schulden zur Verfügung stehen, um zusätzliche Anteile an CA Immo zu erwerben, aber Starwood könnte sich dafür entscheiden, weitere Anteile zu erwerben und dafür weitere Schulden zu machen", heißt es.

Das Baa3-Rating spiegelt laut Moody's auch die neue Erwartung der Rating-Fachleute zum Nettomietergebnis (NRI) wider, das nun etwas niedriger prognostiziert wird. Die laufenden Entwicklungsprojekte würden ab 2023 einen deutlich höheren Beitrag leisten, und der jüngste Anstieg des Leerstands habe die EBITDA-Generierung verringert. Zugleich hätten die Befürchtungen von Moody's bezüglich eines Rückgangs der Immo-Bewertung aufgrund einer strukturellen Verschiebung im Bürosektor abgenommen, sodass ein Wertverlust in Zukunft weniger wahrscheinlich sei. Längerfristig werde die CA Immo auch aus abgeschlossenen Entwicklungen und Fortschritten bei den Baurechten Wert generieren, so die Ratingagentur.

(Reuters)

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