Während die Corona-Neuinfektionen auf Rekordniveau steigen, melden die Krankenhäuser nicht nur weniger freie Plätze in ihren Intensivstationen – es gibt auch insgesamt weniger Betten.
Schwer an Covid zu erkranken und kein Intensivbett mehr zu bekommen: Diese Angst trieb die deutsche Politik um, als sie im März 2020 in die italienische Stadt Bergamo blickte, wo das Gesundheitssystem zusammengebrochen war und massenhaft Särge vom Militär abtransportiert wurden.
Um solche Szenen zu verhindern, so erklärte es auch die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel (CDU), müsse das Land mit strengen Maßnahmen gegen die Pandemie kämpfen, grundlegende Rechte für eine gewisse Zeit aussetzen und die Wirtschaft sowie das gesamte (öffentliche) Leben herunterfahren. Etwas mehr als eineinhalb Jahre später füllen sich die Intensivstationen wieder – vor allem im Osten und Süden Deutschlands rollt die vierte Infektionswelle. Gleichzeitig sind die Kapazitäten ausgerechnet an jener Stelle gesunken, die durch die Einschränkungen für alle geschützt werden sollte: in den Intensivstationen. Sie melden im zweiten Jahr der Pandemie um Tausende Betten weniger als noch im ersten Winter mit Corona.