Die Hilferufe aus den Spitälern werden lauter. Experten fordern die Regierung zum Handeln auf. Die 2-G-Regeln hätten nicht genügend „Bremswirkung“. Doch eine Entscheidung fällt frühestens am Freitag.
Vor Kurzem erst hatte Österreich über die erstmals fünfstellige Zahl bei den Neuinfektionen gestaunt. Am Mittwoch waren es dann schon 14.416 neue Coronafälle. Fast 500 Personen liegen derzeit auf Intensivstationen, 41 Personen sind binnen 24 Stunden mit dem Virus im Körper verstorben. In der Nacht auf Montag habe es in ihrem Krankenhaus so viele Todesfälle gegeben, „dass die Leichen auf dem Gang abgestellt werden mussten“, berichtete eine oberösterreichische Pflegekraft der Austria Presse Agentur.
Angesichts der Dramatik werden auch die Hilferufe aus den Spitälern immer lauter. Rainer Thell, leitender Oberarzt der Notfallaufnahme in der Klinik Donaustadt, fordert einen generellen Lockdown. Er könne nicht akzeptieren, „dass das Sterben zugelassen wird“. Der Mikrobiologe Michael Wagner (Uni Wien) glaubt, dass die Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte nicht ausreichen werden. Das Infektionsgeschehen sei wohl nur noch mit einem „kurzen, harten Lockdown“ in den Griff zu bekommen. Wobei ein solcher nur dann sinnvoll sei, wenn die Zeit genützt werde, um die Impfquote zu erhöhen. Und auch das Corona-Prognosekonsortium hält die „Bremswirkung“ der aktuellen Maßnahmen für „unzureichend, um kurzfristig eine nachhaltige Senkung der Inzidenzen herbeizuführen“, wie es in einer ersten Bilanz am Mittwochabend hieß.