Porträt

Fuzzman: Ein Gefangener der Sehnsucht

Musiker, Produzent und Labelbetreiber Herwig Zamernik alias Fuzzman.
Musiker, Produzent und Labelbetreiber Herwig Zamernik alias Fuzzman.(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
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Herwig Zamernik ist Fuzzman. Unter diesem Namen praktiziert er eine Form von widerständigem Schlager, die einmalig ist.

Ich will es mir nicht anhören. Ich habe Angst. Sie waren meine erste Liebe“, sagt Herwig Zamernik a. k. a. Fuzzman über die unerwartete neue Platte von Abba. Es war eine schwierige Zeit für ihn. Seine Eltern trennten sich damals. „,The Winner Takes It All‘ war ein Lied, das für mich prägend war, obwohl ich damals nicht wirklich verstanden habe, worum es darin geht. Meine Eltern waren damals im Scheidungskrieg, und ich habe in der Musik Trost gesucht.“ Es sei letztlich eine Lose-lose-Situation gewesen.

Zamernik kaufte sich für 300 Schilling eine Bassgitarre und vertiefte sich ins Gebrummel. Mit 16 Jahren war es aus mit dem bürgerlichen Leben. Der junge Mann ging mit dem Disharmonic Orchestra auf Welttournee. Die lärmige Musik, die er machte, hieß Grindcore, ein punkiges Subgenre von Metal. In der Musik, die er heute macht, sind nicht einmal mehr Spurenelemente dieser wilden Anfangszeit auszumachen. Auch das dritte Album unter dem Signet Fuzzman ist ein kruder Mix aus Schlager, Pop und, ja, Kärntnerlied. Seine Band, die Singin' Rebels, sind Zamernik ein über viele Strecken freundliches Echo. Da schwingt Freundschaft, auch Kameradschaft mit, wenn die Musiker den kratzig-schönen Gesang von Zamernik verdoppeln.

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