Dekarbonisierung

EU-Binnenmarkt soll Tropenwälder retten

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BRAZIL-UN-COP26-CLIMATE-AMAZONAPA/AFP/EVARISTO SA
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Die Europäische Kommission legt Maßnahmen gegen Abholzung, für die Einschränkung des Abfallexports und für den Schutz der Böden vor. Sie hofft dabei auf die Strahlkraft von 450 Millionen Konsumenten.

Wenige Tage nach Ende der Weltklimakonferenz in Glasgow legte die Europäische Kommission am Mittwoch drei Initiativen vor, welche das Ziel der totalen Dekarbonisierung Europas bis zum Jahr 2050 zu erreichen helfen sollen. Am ehrgeizigsten und konkretesten ist der Vorschlag einer Verordnung, welche die Einfuhr von Kakao, Kaffee, Soja, Fleisch, Holz und Palmöl sowie Leder, Schokolade und Holzmöbeln in den EU-Binnenmarkt nur mehr unter der Bedingung erlauben würde, dass diese Rohstoffe nachweislich nicht auf Land gewonnen wurden, das kürzlich durch die Rodung von Wäldern frei gemacht worden ist. Als Stichtag soll nach den Vorstellungen der Kommission der 31. Dezember 2020 gelten. Sprich: Wurde beispielsweise ein Feld oder eine Weidefläche nach diesem Tag durch Rodung gewonnen, soll davon stammendes Soja oder Rindfleisch nicht mehr in die EU verkauft werden dürfen.

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Die Pflicht, dies nachzuweisen, soll die Importeure treffen. Dies soll durch den Vergleich unabhängig verifizierter Satellitenbilder der betreffenden Flächen erfolgen. Bemerkenswert ist, dass die Kommission nicht bloß gegen Rodungen vorgehen will, die nach dem nationalen Recht der jeweiligen Herkunftsländer illegal sind, sondern gegen alle nach diesem Stichtag.

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