Nach Vorwürfen, er habe seine Tochter einen Lippizaner zureiten lassen, verlangen FPÖ und NEOS den Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden.
Nach Vorwürfen gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden der Spanischen Hofreitschule - er soll auf Kosten der Hofreitschule einen Lipizzaner-Hengst seiner Tochter zureiten haben lassen - will Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) die Vorfälle "rasch und umfassend" aufklären. Sowohl die Geschäftsführung als auch die drei vom Ministerium entsandten Aufsichtsräte wurden aufgefordert, "eine Stellungnahme zu diesen Vorwürfen zu übermitteln".
Über den Fall hatte zuerst ORF-"Wien heute" berichtet. Die Stellungnahme soll dem Eigentümerministerium zufolge folgende Elemente beinhalten: "eine Darstellung der Rechtmäßigkeit, des Umfangs und der Marktüblichkeit des Einstellvertrags, insbesondere vor dem Hintergrund der gültigen Compliance-Bestimmungen" sowie "eine Darstellung, ob und wie mögliche Interessenskonflikte bzw. die Inanspruchnahme ungerechtfertigter Vorteile vermieden wurden".
FPÖ und Neos forderten indes den Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden. "Dem Steuerzahler ist durch die Selbstsucht dieses Apparatschiks aus dem dunkelschwarzen Raiffeisen-Imperium Schaden in der Höhe von bis zu 700.000 Euro entstanden. Es ist daher unausweichlich und eigentlich das Mindeste, dass Ministerin Köstinger nicht nur für die sofortige Abberufung und eine umfassende Untersuchung dieser Malversationen sorgt, sondern auch für eine Wiedergutmachung", sagte freiheitliche Nationalratsabgeordnete Christian Hafenecker. Den Neos zufolge hat der Vorsitzende "auch den internationalen Ruf der Hofreitschule beschädigt. Es gibt aus unserer Sicht nur eine Konsequenz für ein solches Verhalten und das ist ein Rücktritt", so Kultursprecherin Julia Seidl.
(APA)