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Prototyp für Digital-Euro soll 2023 kommen

Eine 2-Euro-Muenze im Lichteinfall. *** A 2 Euro coin in the incidence of light Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage
Eine 2-Euro-Muenze im Lichteinfall. *** A 2 Euro coin in the incidence of light Foto:xC.xHardtx/xFuturexImageimago images/Future Image
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EZB-Direktor Panetta kündgite die Einführung des Digital-Euro an, betonte aber auch, dass dieser vom ersten Tag an alle Erwartungen erfüllen werde. Vor 2023 sei daher mit dem Digital-Euro nicht zu rechnen.

EZB-Direktor Fabio Panetta hat trotz konkreter Planungen für das Projekt eines Digital-Euro vor überzogenen Erwartungen gewarnt. "Es wird nicht möglich sein, dass der digitale Euro vom ersten Tag an in jeder Hinsicht alle Erwartungen erfüllt. Das möchte ich ganz deutlich betonen", sagte der Italiener am Donnerstag vor einem Ausschuss des Europaparlaments. Die Europäische Zentralbank (EZB) will in einer zweijährigen Untersuchungsphase die Kerneigenschaften eines Digital-Euro festlegen. Panetta zufolge gilt es, Digitalgeld zu gestalten, das einerseits sofort von Nutzen sei, andererseits aber auch "innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens" weiterentwickelt werden könne.

China als Pionier auf diesem Gebiet

Eine hochrangige Taskforce zum digitalen Zentralbankgeld arbeitet daran, Anwendungsfälle und Designmöglichkeiten eines Digital-Euro zu identifizieren. Nach dieser Phase würden technologische Lösungen untersucht, sagte Panetta: "Wir gehen davon aus, die designrelevanten Entscheidungen bis Anfang 2023 einzugrenzen und in den Folgemonaten einen Prototyp zu erstellen", fügte er hinzu.

Viele Notenbanken prüfen derzeit die Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen. China gehört zu den Pionieren. Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz mahnte in einem Grußwort zum sogenannten "China Day" im Rahmen der Euro Finance Week, trotz aller Vorteile von Innovationen auch stets deren Risiken zu berücksichtigen: "Nicht alles was neu ist, ist immer besser." Es gelte, die potenziellen Vorteile und Risiken abzuwägen, gerade bei technologischen Neuerungen: "Und so sind wir auch als Zentralbanken in einem intensiven Austausch über das Für und Wider digitalen Geldes", fügte er hinzu.

Horten von Digitalgeld soll verhindert werden

Ein in diesem Zusammenhang immer wieder genanntes Problem ist, dass Bankkunden in Krisenzeiten ihre Konten leerräumen könnten, weil sie digitales Zentralbankgeld in solchen Zeiten für sicherer halten. Um dies zu verhindern, erwägen viele Notenbanken, das Horten von Digitalgeld-Beständen durch Obergrenzen zu verhindern. Italien wird etwa ab dem 1. Jänner 2022 die derzeit geltende Grenze für Bar-Zahlungen von 2.000 Euro auf 1.000 Euro senken. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat die Notenbanken dazu aufgerufen, ihre Arbeiten an Digitalwährungen voranzutreiben.

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