Die Zugänge zu Begrüßungsformeln in der Pandemie sind äußerst unterschiedlich (Symbolbild).
Begrüßungsrituale

Droht der Bussi-Bussi-Kultur das Ende?

Die Covid-19-Pandemie hat das Begrüßungsverhalten verändert. Wo einst Hände geschüttelt und Wangen gebusselt wurden, herrscht nach langem Auf und Ab - neben merkwürdigen Mischformen - vor allem Unverständnis.

Österreich macht wieder einmal auf. Und während man Testen, Maske tragen, Abstand halten nach etlichen Wellen intus hat, sorgen Begrüßungssituationen immer noch für Unsicherheit. Faust und Ellenbogen-Check haben sich jedenfalls nicht so recht durchgesetzt. Gehören doch Handschlag und Bussi-Bussi hierzulande zum guten Ton.

Je länger die Pandemie andauert, desto mehr Wangen und Hände finden wieder zueinander. Das mag an der Berührungsdeprivation, auch „Hauthunger“ genannt, liegen oder einfach an der mittlerweile ausgezehrten Disziplin vieler Menschen. Das Auf und Ab der Zahlen sowie der politischen Botschaften dürfte die österreichische Wurschtigkeit gefördert haben. Als Individualisten würden mittlerweile jene zählen, die sich dem Händedruck verweigern. „Wer sich in Begrüßungssituationen unwohl fühlt und Rituale unterbindet, wird oft schief angeschaut“, sagt Barbara Rothmüller, Soziologin an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien. Das führe in so manchen Fällen bis zur Ausgrenzung oder zum Kontaktabbruch.

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