Geständnis

Verdacht auf Femizid in Innsbruck: Mann gesteht Messerattacke auf Ehefrau

Ein 59-jähriger Mann soll seine 50-jährige Frau getötet haben. Er wurde am Tatort festgenommen, er zeigte sich geständig.

In einer Innsbrucker Wohnung soll Freitagfrüh ein 59-jähriger Mann seine 50-jährige Frau mit einem Küchenmesser attackiert und getötet haben. Der Mann wurde am Tatort festgenommen, er zeigte sich geständig. Der Serbe habe in einer Einvernahme angegeben, sich im Zuge eines Streits provoziert gefühlt und daraufhin zum Messer gegriffen zu haben, sagte die Leiterin der Tiroler Landeskriminalamts Katja Tersch.

Konkretere Angaben habe der Beschuldigte nicht gemacht. Die aus Albanien stammende Frau wurde inzwischen obduziert. Sie wies laut Tersch Stichverletzungen im Rücken sowie Abwehrverletzungen an den Armen auf. Der 59-Jährige wurde in die Innsbrucker Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Nach der Tat war der Mann nach Angaben der Ermittler zu einem Nachbarn gegangen, der im selben Mehrparteienhaus wohnte, und habe diesem bereits die Tötung der Frau gestanden. Der Nachbar wählte daraufhin gegen 9.30 Uhr den Notruf. Die herbeigerufenen Rettungskräfte versuchten noch, die Frau zu reanimieren, jedoch ohne Erfolg.

Kritik an mangelndem Gewaltschutz

Erst am Donnerstag wurde im Parlament beim Budget das Frauenkapitel beschlossen. Während vor allem die Koalition die deutliche Aufstockung der Mittel begrüßte, kritisierte die Opposition, dass über den Gewaltschutz hinaus zu wenig passiere. Zumindest am Papier ist die Aufdotierung des Frauenbudgets gewaltig, nämlich um 25,6 Prozent. Das meiste davon fließt freilich in das Gewaltschutzpaket. Da setzte auch die Kritik der Neos an, dass für sonstige frauenpolitische Anliegen keine Mittel übrig blieben. Auch der schleppende Ausbau der Kinderbetreuung wurde beklagt.

Vor dem Parlament kritisierten zudem Frauenorganisationen die aus ihrer Sicht unzureichende Frauenpolitik und Gewaltschutz-Maßnahmen. "Es wäre höchste Zeit, den Gewaltschutz und eine Frauenpolitik, die Frauen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht, endlich mit den nötigen Mitteln auszustatten," so ÖFR-Vorsitzende Klaudia Frieben.

"Dieses Budget zeigt, was die Frauenpolitik der Regierung wert ist", sagte Frieben. "Auf den ersten Blick" seien die Mittel zwar angehoben worden, "wir können aber nicht nachvollziehen wofür", kritisierte die Chefin der Dachorganisation österreichischer Frauenvereine. Auch die Aufstockung im Bereich Gewaltschutz sei angesichts der "wahnsinnig hohen Mordrate" und weitverbreiteten Gewalt gegen Frauen "viel zu wenig", meinte Frieben und verwies auf die bekannte Forderung nach Investitionen von 228 Millionen Euro und 3.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen allein für den Gewaltschutz. "Niemand kümmert sich um die Umsetzung der Istanbul-Konvention", mit der sich Österreich verpflichtet hat, gegen Gewalt vorzugehen, so ihre Kritik.

(APA)

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