Führungskräfte und Jobeinsteiger von Binder Grösswang Rechtsanwälte, Boehringer Ingelheim, Oracle und Stadt Wien diskutierten im Uniport-„JobTalk“ mit Uni-Wien-Vizerektorin Christa Schnabl über Jobchancen der Absolventen.
„Wie gut fühlen Sie sich durch Ihre Universitätsausbildung auf den Berufseinstieg vorbereitet?“ mit dieser Frage an das Publikum startete der virtuelle Jobtalk der Karriereplattform Uniport.
Nur zwei Prozent sagten: sehr gut. 43 Prozent meinten eher gut, 15 Prozent haben keine Meinung dazu, 32 Prozent fühlen sich eher schlecht, fünf Prozent sehr schlecht vorbereitet. Die Vizerektorin für Studium und Lehre der Universität Wien, Christa Schnabl, liest daraus, wie schwierig die Studienwahl ist. Die Kriterien seien nach der Matura mitunter ganz andere als einige Semester später.
Thema des Abends war „Wie gefragt sind Uni Wien Absolvent*innen am Arbeitsmarkt?" Sehr gut, so der gemeinsame Tenor der Führungskräfte und Jobeinsteiger von Binder Grösswang Rechtsanwälte, Boehringer Ingelheim, Oracle und Stadt Wien, die auf dem virutellen Podium zu Gast waren.
Seit mehr als zehn Jahren versuche die Universität Wien sich ein datenbasiertes Bild unserer Absolventinnen und Absolventen zu machen. Das werde den Studierenden auch zur Verfügung gestellt, damit sie einen Eindruck bekommen, wie das Leben nach dem Studienabschluss in der Berufswelt aussieht oder aussehen könnte.

Was sich daraus auch ergibt, sagt Schnabl: „Ein Studium zahlt sich jedenfalls aus. Die Suchdauer für einen Job ist in der Regel kurz.“ Ein Doktorat zahle sich aus insbesondere finanziell aus.
In der Diskussionsrund der Führungskräfte, Sabine Binder-Krieglstein (Binder Grösswang Rechtsanwälte), Karin Bayer (Stadt Wien), Bernhard Capek-Krautgartner (Boehringer Ingelheim), Johannes Ferner (Oracle), wurde klar, was an Absolventinnen und Absolventen der Universität Wien geschätzt wird ist, dass sie ein gewisses Maß an eigenständigem Arbeiten mitbringen, dass sie in der Lage sind, strukturiert vorzugehen. Und dass es aufgrund der Verschränkung mit der Lehre eine starke Zukunftsorientierung gibt.
Mehr Orientierung in Richtung Berufswelt
Was sich die Führungskräfte wünschen, ist mehr Praxisorientierung, mehr Orientierung in Richtung Berufswelt und hier einen regeren Austausch in entsprechender Form zu schaffen. Und auch mehr Internationalität. Und mehr Vernetzung, weil die Halbwertszeit des Wissens weiter abnehmen werde.
Umgekehrt: Ein Studienplatz sei ja keine Lehrstelle. Es gehe um Bildung und nicht die Ausbildung für einen konkreten Beruf. Absolventinnen und Absolventen hätten zudem noch 40, 50 Jahre Zeit, um Praxiserfahrung zu sammeln. Der akademische Anspruch komme letztlich jedem Arbeitgeber zugute. Den Arbeitgebern sei klar, dass sie hier eine große Aufgabe haben, für die konkreten Aufgaben auszubilden.
Schnabl: „Mir gefällt der Begriff Praxisbezug nicht so gut, weil man kann Praxis nicht als Trockenschwimmen an der Universität simulieren. Wir müssen stärker vor Augen führen: Welche Relevanz hat das, was ich lerne.“
Nicht nur von Prüfung zu Prüfung schauen
In der Runde der Berufseinsteiger mit Lena Kersch (Binder Grösswang Rechtsanwälte), Maximilian Jerg (Oracle), Gabriel Kiesenhofer (Boehringer Ingelheim) und Nermin Kotlo (Stadt Wien), entstand der Eindruck, dass sich die Einsteiger von der Uni gut vorbereitet gefühlt hatten. Wenngleich das Studium eben eine allgemeine Ausbildung sei im Vergleich zu den teils extrem spezialisierten Jobanforderungen.
Rückblickend würden sie nicht nur von Prüfung zu Prüfung schauen, sondern auch die vielen Angebote links und rechts des Kernstoffs wahrnehmen. Von den Karrieremessen über zusätzliche Lernangebote. Und sie würden noch stärker mit den Arbeitgebern in Kontakt treten, um zu sehen, welche Möglichkeiten sich auftun können.