Beweissammlung

Die Archivare der Kriegsverbrechen in Syrien

Spuren schwerer Bombardements in den Vororten von Damaskus.
Spuren schwerer Bombardements in den Vororten von Damaskus. (c) AFP via Getty Images (LOUAI BESHARA)
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Jeff Deutch vom Syrian Archive erzählt, wie seine Organisation in Videos Belege für Menschenrechtsverletzungen sucht.

Wien. Es ist eine besonders perfide Taktik: erst ein massiver Angriff; dann – kurz danach – ein Zweitschlag, um auch möglichst viele herbeieilende Helfer zu treffen. Damit wird Terror unter den Rettungskräften verbreitet und die Versorgung der Opfer erschwert. Angewandt wird diese grausame Methode nicht nur von Jihadisten bei Sprengstoffattentaten. Auch staatliche Kriegsparteien gehen so vor. Das hat die Organisation Syrian Archive dokumentiert, die seit Jahren Beweise für Kriegsverbrechen in Konfliktgebieten wie Syrien und Jemen sammelt.

In ihrem Bericht über Attacken auf Spitäler in Syrien beschreibt die Organisation derartige Doppelschläge. Und sie schildert, wie parallel zu Großangriffen medizinische Infrastruktur gezielt zerstört wird. „Am 4. April griffen syrische Regierungstruppen das Dorf Khan Sheikhoun mit Saringas an. Dabei töteten sie 98 Menschen und verletzten 300 Personen“, heißt es im Report. „Am selben Tag – viereinhalb Stunden später – trafen neun Luftschläge syrischer Regierungstruppen oder russischer Kräfte das nahe gelegene al-Rahmeh-Spital.“

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