Adventkränze

Ein Kranz, der die Wartezeit verkürzt

Cecilia Capri in ihrem Atelier, wo gerade echter Hochbetrieb herrscht.
Cecilia Capri in ihrem Atelier, wo gerade echter Hochbetrieb herrscht.(c) Carolina M. Frank
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Der erste Adventsonntag steht vor der Tür. Manche basteln ihre Adventkränze selbst, andere lassen sie machen. Der Trend geht zur Wiederverwendung.

Ob traditionell aus Tannenzweigen, poppig mit bunten Weihnachtskugeln verziert oder modern aus getrockneten Blumen: Der Adventkranz gehört für die meisten Österreicher zur Vorweihnachtszeit wie das Keksebacken oder der Besuch am Christkindlmarkt. Der morgen beginnende Lockdown dürfte auch heuer wieder viele Familien zum Selbstmachen animieren. Zwar bieten die meisten Blumengeschäfte ein Abholservice für bestellte Kränze an; und weniger Anspruchsvolle werden auch im Supermarkt ums Eck fündig. Der Trend aber geht hin zu mehr Individualität. Das gemeinsame Basteln kann zudem ein netter Zeitvertreib an endlos öden Lockdown-Tagen daheim sein.

Wenn am kommenden Sonntag, dem ersten Advent, landesweit die ersten Kerzen entzündet werden, beginnt auch das – besonders für Kinder – lange Warten auf den Heiligen Abend. In diesem Jahr dauert der Advent gar knapp vier Wochen: Der 24. Dezember fällt auf einen Freitag. Kein Wunder, dass die Erfindung des Adventkranzes auf die Idee zurückgeht, (insbesondere armen) Kindern die Zeit bis Weihnachten zu verkürzen. Erstmals im Jahr 1839 wurde im Haus der Diakonie im norddeutschen Hamburg an einem Wagenrad jeden Abend im Advent eine neue Kerze entzündet. Der ursprüngliche Adventkranz hatte also immer genauso viele Kerzen, wie der Advent Tage zählt – 2021 sind es 27. Solche Original-Adventkränze will die Diakonie auch im heurigen Jahr an mehreren Orten in Österreich – etwa am Wiener Rathausplatz, in Bad Hall, Graz und Klagenfurt – ausstellen. Anderswo dominiert freilich die heute bekannte Variante mit vier Kerzen – und hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Der religiöse Aspekt tritt dabei immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen zählen die oft sehr auffälligen Gebinde zum traditionellen Aufputz des Hauses in der Vorweihnachtszeit.

Trockenblumen. In Cecilia Capris Atelier „We are flowergirls“ in der Wiener Innenstadt herrscht Hochbetrieb. Kränze aus Trockenblumen werden dort derzeit im Akkord gefertigt. Diese sind allesamt von Hand produziert und eine „nachhaltige Lösung zur Deko“, wie Capri erklärt. Denn ihre Kränze sind zur Wiederverwendung konzipiert: Die Blumen sind konserviert und somit jahrelang haltbar. Wer sich im nächsten Jahr dennoch für einen neuen Kranz entscheidet, kann den alten als Türkranz verwenden – auch die Schleife wird bei Capri mitgeliefert. „Die Nachhaltigkeit ist uns wichtig“, betont die Chefin. Und sie passt zum aktuellen Zeitgeist. Insgesamt gehe der Trend eher weg vom Reisig, hin zu ausgefalleneren Varianten. „Der Kranz soll ins Interior passen“, so Capri.

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