Modegeschäfte nützen den Black Friday, um ihre Lager zu leeren.
Rabattschlacht

Das Match Händler gegen Kunden am Black Friday

Der aus den USA stammende Black Friday wird heuer wegen des Lockdowns nur im Internet stattfinden. Für Händler enden solche Tage nicht selten mit roten Zahlen, für Konsumenten mit dem Konsum-Kater. Einige Firmen bieten gar keine Schleuderpreise mehr an.

„Spare bis morgen bis zu 70 Prozent auf Winterwear.“ „Die besten Deals des Jahres.“ „Täglich tolle Angebote, stark reduziert in allen Kategorien.“ Das Internet ist dieser Tage voll mit solchen Lockrufen. Der Black Friday naht und damit der kollektive Kaufrausch. Weil Österreich ab Montag im Lockdown ist, wird er heuer hauptsächlich online stattfinden. In normalen Jahren hat der Black Friday, der aus den USA kommt und dort das Shoppingereignis des Jahres ist, aber längst auch im stationären Handel Einzug gehalten. Die Shopping City Süd, eines der größten Einkaufszentren Österreichs, warb auf Facebook groß mit der geplanten Rabattschlacht am 26. November. In 330 Shops gebe es Preisnachlässe von bis zu 50 Prozent, dazu Gutscheine und Gewinnspiele.

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Anna Wallner und David Freudenthaler reden über den zweiten „Black Friday“ in Österreich im Lockdown, die Auswirkungen auf den Handel und wie der Handel generell mit dem neuerlichen Lockdown umgeht.

Gleich hier reinhören:

Was als große Party verkauft wird, endet für viele Händler in einem Trauerspiel. Vor allem kleine sind in einem Dilemma: Nicht mitmachen ist schwierig – zu groß die Angst, anderen das Geschäft zu überlassen. Oft stellt sich aber erst bei der Abrechnung heraus, dass die klingenden Kassen gute Umsätze, aber keine Gewinne brachten. Die Aktionstage seien für Händler ein zweischneidiges Schwert, sagt Ernst Gittenberger vom Institut für Handel und Marketing an der JKU Linz. „Je populärer solche Tage werden, desto mehr sehen sich Händler gezwungen, sich daran zu beteiligen.“

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