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Kombinierer Lamparter und ÖSV-Skispringer auf dem Podest

Johannes Lamparter
Johannes LamparterAPA/dpa/Hendrik Schmidt
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Skispringen, Biathlon, Langlauf und Co.: Ergebnisse und Kurznachrichten aus dem Wintersport.

Nordische Kombination: Titelverteidiger Jarl Magnus Riiber hat sich nach dem ersten Tag des Seefeld-Triples der Nordischen Kombinierer souverän an die Spitze gesetzt. Der Norweger triumphierte am Freitag bei seinem ersten Einsatz in diesem Jahr klar vor dem Deutschen Vinzenz Geiger und dem Tiroler Weltcupspitzenreiter Johannes Lamparter. Der Langlauf wurde nach der Reihenfolge des provisorischen Durchgangs vom Donnerstag gestartet, am Freitag verhinderte zu starker Wind das Springen.

Dank seines überragenden Sprunges am Vortag ging Riiber mit fast einer Minute Vorsprung in die Loipe. Diesen großen Polster behauptete er auf der 7,5 km langen Strecke problemlos und feierte seinen achten Saisonerfolg. Rund eine halbe Minute hinter dem nun 44-fachen Weltcupsieger musste Lamparter im Schlusssprint einer Vierergruppe nur Geiger um einige Sekunden ziehen lassen.

Der als Vierer gestartete Lamparter fixierte eine Woche vor Beginn der Olympischen Spiele seinen nächsten Podestplatz. In Abwesenheit von Riiber hatte der 20-jährige Tiroler in Val di Fiemme und Klingenthal seine ersten drei Siege gefeiert und war einmal Zweiter geworden. Zweitbester Österreicher wurde Lukas Greiderer an der zehnte Stelle.

Skispringen: Das österreichische Skisprung-Team hat beim nicht topbesetzten Mixed-Weltcup in Willingen am Freitag Platz drei erreicht. Eva Pinkelnig, Daniel Huber, die starke Sara Marita Kramer und Stefan Kraft mussten sich bei der Generalprobe des neuen Olympiabewerbes nur den überragenden Slowenen und Norwegen geschlagen geben. Deutschland verwies man hauchdünn auf Rang vier. Am Samstag und Sonntag stehen auf der größten Großschanze im Kalender jeweils zwei Einzelbewerbe an.

Einige Topspringerinnen und etliche Springer lassen den Weltcup in Deutschland aufgrund der nahenden Winterspiele in Peking aus. Aus dem ÖSV-Aufgebot für Peking fehlen Jan Hörl, Manuel Fettner und Daniel Tschofenig sowie Daniela Iraschko-Stolz, die wegen einer Verletzung um ihre China-Teilnahme bangt. Clemens Aigner muss aufgrund einer Corona-Infektion passen, Philipp Aschenwald und Ulrich Wohlgenannt als Kontaktpersonen des Tirolers.

Im Mixed überzeugte aus dem ÖSV-Quartett lediglich Weltcup-Spitzenreiterin Kramer auf ganzer Linie. Nach einmonatiger Weltcup-Pause segelte die Salzburgerin auf 144,5 und 137 Meter. In der Qualifikation für die Einzelkonkurrenzen mit nur 28 Springerinnen wurde sie hinter Yuki Ito (JPN) und Katharina Althaus (GER) Dritte.

Biathlon: Julian Eberhard hat die Saison aufgrund anhaltender körperlicher Probleme beendet und verpasst damit auch die Olympischen Winterspiele in Peking. Der beim Weltcupauftakt in Östersund schwer gestürzte Salzburger hat seitdem kein Rennen mehr bestritten. Eberhard laboriert nach wie vor an den gesundheitlichen Folgen dieses Sturzes, wie der ÖSV am Donnerstag bekannt ab. Ursprünglich wollte der 35-Jährige an diesem Wochenende in Antholz sein Comeback geben.

Anton Babikow hat am Donnerstag den 20-km-Weltcup-Bewerb der Biathleten in Antholz gewonnen. Der Russe kam nach 49:46,8 Minuten ohne Schießfehler ins Ziel und verwies Tarjei Bö um 9,4 Sekunden auf Platz zwei. Der Norweger verzeichnete aber zwei Fehler (=Strafminuten). Bester Österreicher wurde einmal mehr Simon Eder, der mit drei Fehlern auf dem 16. Platz (+3:13,9 Min.) landete. Mit einem weniger wäre er Siebenter geworden.

David Komatz schaffte dank nur einer Strafrunde sein bisher bestes Saison-Ergebnis und wurde 21. Felix Leitner vergab ein mögliches Top-Ten-Ergebnis im vierten und letzten Schießen, als er drei seiner fünf Fehlschüsse hatte. Patrick Jakob hatte hingegen beim letzten Schießen einen Nuller und verdrängte somit als 37. noch Leitner aus den Top 40. Harald Lemmerer landete auf dem 63. Rang.

Kombination: Johannes Lamparter hat am Sonntag erstmals in seiner Karriere als Nordischer Kombinierer die Führung im Gesamt-Weltcup übernommen. Der 20-Jährige doppelte beim Klingenthal-Stopp nach seinem Vortagessieg nach, gewann nach seinem Ex-aequo-Sieg im Sprung mit dem Steirer Franz-Josef Rehrl vor dem auch am Vortag zweitplatzierten Esten Kristjan Ilves und dem am Samstag auf Rang sieben gekommenen Rehrl. Drittbester Österreicher wurde Lukas Greiderer als Elfter (+47,9).

Lamparter setzte sich zu Beginn der letzten von vier 2,5-km-Runden von Ilves und Rehrl ab und gewann 8,4 Sekunden vor dem Esten bzw. 8,7 Sekunden vor Rehrl. Lamparter kommt nun Ende Jänner mit 100 Punkten Vorsprung auf den in Klingenthal wie auch davor in Val di Fiemme pausierenden Norweger Jarl Magnus Riiber zum Weltcup-Triple in Seefeld. Der für nächstes Wochenende geplant gewesene Weltcup in Planica wurde abgesagt.

Skispringen: Marius Lindvik gewann das Einzelspringen in Zakopane. Der Norweger triumphierte mit der Tageshöchstweite von 139,5 m im zweiten Durchgang vor Karl Geiger (GER) und Anze Lanisek (SLO). Daniel Tschofenig war zur Halbzeit als Zweiter noch auf Podestkurs gelegen, fiel in der Entscheidung aber auf Rang fünf zurück. Mit Daniel Huber (6.) und Jan Hörl (8.) und Clemens Aigner (11.) präsentierten sich die ÖSV-Adler einmal mehr mannschaftlich stark.

Rodeln: Madeleine Egle hat am Sonntag ihren bereits fünften Weltcupsieg im Rennrodeln in diesem Winter eingefahren. In Oberhof bewies die Tirolerin erneut ihre Bestform und gewann mit einem Vorsprung von zwei Hundertstelsekunden auf die Deutsche Julia Taubitz. Hinter Taubitz reihten sich drei weitere Deutsche ein, ehe Hannah Prock auf Platz sechs folgte. In der Gesamtwertung liegt Egle weiter auf dem zweiten Rang hinter Taubitz.

Egle hatte bereits die Olympia-Generalprobe in Yanqing sowie in Altenberg, Innsbruck (Sprint) sowie zuletzt in Sigulda gewonnen. In Oberhof stand am Sonntagnachmittag noch die Team-Staffel auf dem Programm.

Biathlon: Lisa Hauser hat das Weltcup-Verfolgungsrennen der Biathletinnen über zehn Kilometer am Sonntag in Ruhpolding auf Rang zehn beendet. Die 28-jährige Tirolerin, die am Mittwoch im Sprint an der sechsten Stelle gelandet war, leistete sich drei Fehlschüsse. Der Sieg ging an die fehlerfreie Norwegerin Marte Olsbu Röiseland vor den schwedischen Schwestern Elvira und Hanna Öberg.

Snowboard: Snowboarderin Anna Gasser hat sich in ihrem ersten Slopestyle-Weltcup in diesem Winter nur der Australierin Tess Coady geschlagen geben müssen. Mit 78,56 Punkten hatte die Kärntnerin am Samstag in Laax bei der Olympia-Generalprobe allerdings Respektsabstand auf die 21-Jährige, die schon die Qualifikation dominiert hatte und schließlich mit 86,18 Zählern triumphierte. Rang drei im Finale der besten Acht ging an die Deutsche Annika Morgan (76,61 Pkt.).

Nordische Kombination: Johannes Lamparter hat am Samstag, eine Woche nach seiner Sieg-Premiere in Val di Fiemme, seinen zweiten Weltcupsieg in der Nordischen Kombination gefeiert. Der Doppel-Weltmeister gewann in Klingenthal nach Rang drei im Springen nach 25:18,5 Minuten in der 10-km-Loipe 0,3 Sekunden vor dem Esten Kristjan Ilves und 0,7 vor Ryota Yamamoto. Franz-Josef Rehrl und Mario Seidl sorgten mit den Plätzen sieben und acht für weitere Top-Ten-Plätze für den ÖSV.

Skispringen: Die österreichischen Skispringer sind im dritten Weltcup-Teambewerb der Saison auf Platz vier gelandet. Nach Siegen in Wisla und in der Vorwoche in Bischofshofen fehlten Daniel Huber, Daniel Tschofenig, Clemens Aigner und Jan Hörl am Samstag in Zakopane mehr als 20 Punkte auf einen Podestplatz. Der Sieg ging überlegen an Slowenien, das sich vor Deutschland und Japan behauptete, und mehr als 90 Zähler Vorsprung auf Österreich hatte.

Snowboard 2: Der einzige Mixed-Parallel-Riesentorlauf der Snowboarder in dieser Weltcupsaison ist am Samstag Beute von Alexander Payer und Sabine Schöffmann geworden. Das rot-weiß-rote Duo triumphierte auf der Simonhöhe in Kärnten vor den Deutschen Stefan Baumeister und Melanie Hochreiter sowie Lee Sang-ho und Jeong Hae-rim aus Südkorea.

Para-Ski: Der Kärntner Markus Salcher hat bei der Para-Ski-WM in Hafjell nach der Abfahrt auch den Super-G gewonnen. Der 30-Jährige triumphierte am Samstag in der stehenden Klasse klar vor dem Russen Alexej Bugajew (+ 1,39 Sek.) und dem Schweizer Theo Gmür (1,50). Damit holte Salcher wie 2013 und 2017 das Speed-Double. In der Sehbehinderten-Kategorie sicherte sich Johannes Aigner mit Guide Matteo Fleischmann als Zweiter seine erste WM-Medaille.  

Biathlon: Österreichs Biathleten haben auch den dritten Staffelbewerb der Saison nicht unter den besten zehn Nationen beendet. Mit Platz zwölf kam das ÖSV-Quartett am Samstag in Ruhpolding zum bisher besten Ergebnis. Der Sieg im deutschen Biathlon-Mekka ging an Russland vor Deutschland und Belarus. Österreichs Team in der Besetzung David Komatz/Simon Eder/Patrick Jakob/Harald Lemmerer leistete sich zehn Nachlader und fasste 3:19,9 Minuten Rückstand auf den Sieger aus.

Bob: Bobpilot Markus Treichl hat mit Anschieber Markus Glück beim Weltcup in St. Moritz im Zweier als Zwölfter den zehnten EM-Rang belegt. Österreichs Topfahrer Benjamin Maier war auf der letzten Station vor den Olympischen Spielen nach einer Corona-Infektion wie auch schon zuletzt in Winterberg nicht am Start. Der Tiroler hatte bis Donnerstag kein negatives Testergebnis erhalten. EM-Gold und den Weltcupsieg sicherten sich die deutschen Topfavoriten Francesco Friedrich/Thorsten Margis.

Rodeln: Die österreichischen Rodler haben beim Weltcup in Oberhof am Samstag mit zwei vierten Plätzen durch die Doppelsitzer Thomas Steu/Lorenz Koller und Nico Gleirscher die Podestplätze knapp verpasst. Steu/Koller fehlten im vorletzten Saisonrennen 37 Tausendstelsekunden auf Platz drei, Gleirscher bei einem deutschen Dreifachsieg rund eine Zehntelsekunde. Am Sonntag folgen das Frauen-Rennen mit der vierfachen Saisonsiegerin Madeleine Egle und die Teamstaffel.

(APA/red.)

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