Globetrotter

Am Horn von Afrika droht ein jugoslawisches Schicksal

(c) Peter Kufner
  • Drucken

Äthiopien. Ausgerechnet ein Friedensnobelpreisträger steuert den Vielvölkerstaat durch seine Kriegslüsternheit in die Katastrophe.

Eigentlich ist er ja ein Friedensnobelpreisträger. Doch schon ein Jahr, nachdem der Äthiopier Abiy Ahmed den Preis in Oslo in Empfang genommen hatte, befehligte er einen Aggressionskrieg seiner Regierungstruppen gegen den widerspenstigen Landesteil Tigray – und blamierte damit das fünfköpfige norwegische Nobelkomitee bis auf die Knochen. Die Preisvergabe an Äthiopiens Premier war dabei nicht die erste merkwürdige Nominierung, die die Norweger vorgenommen haben. Vor allem wenn sie Politiker für ihren – vermeintlichen – Einsatz für den Frieden ehren wollen, ist das immer so eine wackelige Geschichte.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Gastkommentare“

Mittlerweile gibt es sogar den Vorwurf, dass sich Abiy, der den Nobelpreis für seinen Friedensschluss mit dem Diktator von Eritrea, Isaias Afwerki, bekommen hat, gerade durch die Ehrung in Oslo zu seinem Krieg ermutigt gefühlt habe. Tatsächlich kämpfen Truppen aus Eritrea an der Seite der äthiopischen Regierungstruppen und regierungsnaher Milizen gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF). Doch der Feldzug, den Abiy vor einem Jahr gegen die TPLF unternommen und der vorübergehend zur Besetzung von Teilen Tigrays geführt hat, kann früher oder später zu seiner Vertreibung aus Addis Abeba führen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Ein Demonstrant mit der sudanesischen Flagge.
Militärputsch

Demonstranten bei Protesten im Sudan getötet

Bei Protesten in Omdurman bei Khartum sind dutzende Menschen verletzt worden, vier Demonstranten sind von Sicherheitskräften getötet worden.
Nach Putsch

Sudanesischer Premier Hamdok wieder im Amt

Es wurde eine Einigung mit Putschistenchef al-Burhan erzielt. Demnach darf Hamdok mit zivilen Vertretern ein Kabinett bilden. Zudem werden alle politischen Gefangengen freigelassen.
Viele Menschen in Sudan protestierten gegen die Militärregierung und riskieren damit ihr Leben.
Ostafrika

15 Tote nach Protesten gegen Militärputsch im Sudan

Sicherheitskräfte schossen laut Berichten auf Demonstranten. Militärmachthaber General Abdel Fattah al-Burhan hatte sich per Dekret zum Vorsitzenden eines Übergangsrates ernannt.
Proteste im Sudan
Konflikt

Zwei Demonstranten bei Massenprotesten im Sudan getötet

In Khartum protestieren Hunderttausende gegen den Militärputsch und für die Wiederherstellung der zivilen Herrschaft.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.