Uraufführung

„True Crime“ im Weinviertel

Rollenspiele: Sebastian Klein, Iman Tekle, Claudio Gatzke, Veronika Glatzner, Claudia Sabitzer.
Rollenspiele: Sebastian Klein, Iman Tekle, Claudio Gatzke, Veronika Glatzner, Claudia Sabitzer.Nikolaus Ostermann
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„Der Fall Julia K.“ im Volkstheater in den Bezirken. Felix Hafner ist eine ziemlich spannende Inszenierung gelungen, das Ensemble betrieb mit Eifer Aufklärung.

Ein Mädchen verschwindet. Spurlos. Zum letzten Mal wurde Julia K. 2006 in Pulkau im Weinviertel gesehen. 2011 findet man in einem Nachbarort ihre Knochenreste in einem Erdkeller. Dessen Besitzer, Michael K., ein Mann von üblem Ruf, der in Pulkau eine Videothek betrieb, wird zum Hauptverdächtigen. 2013 erklären ihn die Geschworenen aufgrund geringer Indizien für schuldig. Lebenslange Haft. Geständig ist er nicht. Noch 2018 erhebt er Einspruch gegen das Urteil. Abgewiesen.

„Case closed“, wie man in US-Serien sagt? Nicht für das von Calle Fuhr geleitete Volkstheater in den Bezirken: Am Freitag wurde „Der Fall Julia K. Ein Stück True Crime“ im VZ Brigittenau uraufgeführt. Erarbeitet hat dieses Doku-Drama das Institut für Medien, Politik und Theater, Felix Hafner führte Regie. Auf die Tournee durch die Bezirke muss nun wegen des Lockdowns unbestimmt lang gewartet werden. Die Premiere zeigte: Theater mit Realitätsbezug, voll Eifer betrieben, kann ziemlich spannend sein. Fürs Volkstheater ist es jedenfalls eine Wohltat, selbst wenn manche politische Polemik an dem Abend ein wenig überzogen und an den Haaren herbeigezogen wirkte. (Die Schlagworte Niederösterreich und ÖVP genügen offenbar, um sofort an Verschwörung zu glauben.) Man sieht ein Lehrstück mit missionarischem Charakter.

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