Leitartikel

Es sind sicher nicht die Schüler, die sich zusammenreißen müssen

Die Schüler können, aber müssen nicht in die Schule gehen (Archivbild).
Die Schüler können, aber müssen nicht in die Schule gehen (Archivbild).APA/HERBERT NEUBAUER
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Nun also Unterricht für alle, die meinen, sie sollten oder sie müssten. Unentschlossener und widersprüchlicher könnte dieser Zustand nicht sein.

Eines der schwierigsten Wörter beim Erlernen von Englisch ist „must“ (müssen). Wird es verneint, wandelt sich der Zwang zum Verbot, denn „must not“ bedeutet „nicht dürfen“. Das muss man nicht verstehen, aber können, weil man dem Müssen und Dürfen im Leben nicht ausweichen kann. Modalverben sind eine Königsdisziplin, da sie Fingerspitzengefühl erfordern. Es macht einen großen Unterschied, ob man etwas machen muss, kann oder darf. Umso verheerender ist die Wirkung der Verwirrung rund um den Schulunterricht im vierten Lockdown.

Die Schulen bleiben nun also offen, und es findet Präsenzunterricht statt. Die Schüler können, aber müssen nicht in die Schule gehen. Hört man auf Kanzler Alexander Schallenberg, sollten sie lieber daheim bleiben. Das klingt so: „Es gibt den gemeinsamen Appell von Bundesregierung und Landeshauptleuten, dort, wo möglich, die Schüler zu Hause zu lassen.“ Hört man auf Bildungsminister Heinz Faßmann, so wüssten die Eltern am besten, was zu tun sei. Er freut sich jedenfalls darüber, dass die Schulen offen sind.

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