Goldpreis

Gold ist nicht tot - es hat nur tief geschlafen

(c) REUTERS (MICHAEL DALDER)
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Der Goldpreis war heuer zum Verzweifeln. Obwohl er nun steigt, hat er die Verluste noch nicht wettgemacht. Der Gegenwind bleibt. Doch verheißen manche dem Edelmetall eine große Zukunft.

Man redet am besten nicht um den heißen Brei herum und sagt unverblümt, wie es Anlegern in Gold und goldverwandten Finanzprodukten wie etwa Minenaktien in diesem Jahr ging: Die Zeiten waren schon einmal besser. Und zwar deutlich. Und überhaupt: So wie sich der Goldpreis die längste Zeit verhielt, macht Anlegen keine große Freude. Die Notierung dümpelte dahin, als ginge es um ein Metall, das keiner auf der Welt braucht und daher auch keinerlei Beachtung verdient. Und auch wenn sich das Blatt seit Anfang November nun doch zu wenden scheint, ist für den Moment trotzdem zu konstatieren, dass das Edelmetall seit Jahresbeginn nur in Euro ein leichtes Plus aufweist. In Dollar gerechnet wurde Mitte November mit 1875 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) zwar ein Fünf-Monats-Hoch erreicht, seit Jahresbeginn aber steht - zumal nach dem Rücksetzer in der zweiten Novemberhälfte auf nun knapp 1800 Dollar - immer noch ein Verlust zu Buche, der erst bei 1900 Dollar wettgemacht wäre. Einmal abgesehen davon, dass das Allzeithoch vom August 2020 bei 2072 Dollar meilenweit entfernt ist.

Enorme Inflation

Dabei müsste man Gold der klassischen Theorie zufolge gerade jetzt sogar sehr brauchen, gilt es doch als Schutzwährung gegen Inflation. Und letztere schnellte ja bekanntlich zuletzt enorm in die Höhe. Teuerungsraten, wie man sie sich nicht mehr vorstellen konnte, sind plötzlich wieder Realität. Die Inflationsrate im Euroraum lag im Oktober mit 4,1 Prozent so hoch wie seit über 13 Jahren nicht mehr. In den Vereinigten Staaten von Amerika ist die Situation noch schlimmer. Dort wurde im Oktober mit 6,2 Prozent der höchste Stand seit 31 Jahren erreicht. Lange hat man diesseits wie jenseits des Atlantiks beteuert, dass das Phänomen, das von Lieferengpässen aus der Coronakrise heraus entstanden und von den Notenbanken mit ihrem ultrabilligen Geld gehörig forciert worden ist, temporär und relativ bald vorüber sei. Aber die Stimmen mehren sich, die vor einer längerfristigen Inflation warnen.

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