Zertifikate

EU-Kommission plant neue Reiseempfehlungen in der Covid-Pandemie

Archivbild aus dem Sommer - Kontrolle des Grünen Passes vor den Vatikanischen Museen.
Archivbild aus dem Sommer - Kontrolle des Grünen Passes vor den Vatikanischen Museen.APA/AFP/ANDREAS SOLARO
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Die unterschiedlichen Regelungen mit Booster-Impfungen sorgen für Probleme. Die Europaminister beraten am Dienstag in Brüssel zu Corona, Migration und Energiepreise.

Nachdem einige EU-Staaten angesichts rasant steigender Coronavirus-Infektionszahlen ihre Maßnahmen verschärfen, wächst die Sorge vor Reisebeschränkungen. Die EU-Kommission fürchtet einen Fleckerlteppich und will voraussichtlich am Mittwoch eine Aktualisierung der Reise-Empfehlungen vorlegen. Darin soll laut Medien der Umgang mit Auffrischungsimpfungen geregelt sein. Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und ihr EU-Kollegen beraten zur Pandemie am Dienstag in Brüssel.

In der vierten Welle setzen einige EU-Staaten, darunter Österreich, auf den sogenannten Booster-Shot. So ist in Österreich eine Auffrischungsimpfung nach einer bestimmten Zeit notwendig, um den Status der Vollimmunisierung beizubehalten und in Frankreich gelten über 65-Jährige ab Mitte Dezember nur mehr mit einem Booster-Shot als vollständig geimpft.

Beispiel: Niederländer mit nur einer Janssen-Impfung

Dagegen bangen seit der Einführung der 2G-Regel in Österreich die Niederländer um ihren Skiurlaub. Der Grund: Beim Janssen-Vakzin von Johnson & Johnson muss in Österreich bis 2. Jänner ein zweiter Stich vorgewiesen werden. In den Niederlanden sind fast 850.000 Personen mit dem Janssen-Vakzin geimpft, eine Booster-Impfung wird derzeit aber noch nicht angeboten.

In diesem Zusammenhang wird der Ruf nach einer europäischen Harmonisierung immer lauter. So forderte zuletzt der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis die EU-Kommission ausdrücklich auf, eine Auffrischungsimpfung müsse binnen sechs Monaten nach der letzten Dosis verabreicht werden, damit das digitale Covid-Zertifikat ("Grüner Pass") gültig bleibe.

EU-Empfehlung fußt bisher auf Zweitimpfung

Das könnte auch Auswirkungen aufs Reisen haben. Reiserestriktionen sind Kompetenz der Mitgliedstaaten, die EU-Kommission kann aber rechtlich nicht-bindende Empfehlungen vorschlagen. Demnach gilt derzeit in der EU, dass geimpfte Personen im Besitz des derzeitigen EU-Covid-Passes auf Reisen von der Testpflicht und von Quarantänemaßnahmen befreit werden sollen, falls die Zweitimpfung mit einem für die gesamte EU zugelassenen Corona-Impfstoff 14 Tage zurückliegt. Das Zertifikat für Genesene verliert 180 Tage nach einem positiven PCR- oder Antigentest seine Gültigkeit.

Ebenfalls auf der Agenda der Europaminister am Dienstag steht die Vorbereitung des Gipfels der 27-Staats- und Regierungschefs Mitte Dezember in Brüssel. Zentrale Themen des EU-Gipfels werden wenig überraschend die Coronavirus-Krise sein, die nach wie vor steigenden Energiepreise sowie die Migrationskrise an der belarussisch-polnischen Grenze. Die Europaminister debattieren zudem über den EU-Erweiterungsprozess sowie die Beziehungen zu Großbritannien.

(APA)

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