Einspruch

Der Buchkasten an der Seine: Ein Quadratmeter Zeitreise

(c) imago/Marius Schwarz (Marius Schwarz)
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Von Hausierern zum stolzen Gewerbe: Frankreichs Hauptstadt versucht eine städtische Tradition zu retten – die Bouquinisten am Seineufer.

Eine rosa Aquarell-Ansicht vom Eiffelturm, dazu hundert gleiche Mini-Metalleiffeltürmchen, außerdem Unmengen vom üblichen Plastikmüll, der einem vor den Pariser Sehenswürdigkeiten verkauft wird: Das bekam man zuletzt bei den berühmten grünen Bücherständen am Seineufer oft angeboten. Wenn die Holzkästen nicht überhaupt verschlossen waren.

„Die Bouquinistes“ – sie waren in Paris lange Zeit eine Institution. Wer gern in den Cafés des Quartier Latin saß und über Kunst und Philosophie diskutierte, wer berufshalber oder privat an Büchern interessiert war, stöberte fast unweigerlich auch am Seine-Ufer danach. Eine Pariser Eigenart, die vereinzelt auch ausstrahlte, etwa nach Tokio und Peking.
Eigentlich begann das alles mit Hausierern, die schon vor der Zeit des „Sonnenkönigs“ mit Buch-Bauchläden am Quai der Seine herumspazierten. Sie waren den Buchhändlern ein Dorn im Auge, bekamen im 17. Jahrhundert Verkaufsverbot, nur um bald wieder in kontrollierter Form, nämlich mit Genehmigung, zugelassen zu werden.

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