Saudi-Arabien

Ein Konzert für den „Henker“ Mohammed bin Salman?

APA/AFP/BANDAR AL-JALOUD
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Vor dem ersten Formel-Eins-Rennen in dem autokratisch regierten Königreich Saudi-Arabien wächst der Druck auf Popstar Justin Bieber, den geplanten Auftritt abzusagen. Der Mord am Kritiker Khashoggi haftet dem Kronprinzen an.

Mohammed bin Salman, der 36-jährige Kronprinz von Saudiarabien, wirbt bei der jungen Generation im Königreich für seine Reformpolitik. Dabei legt MBS, wie der Prinz genannt wird, viel Wert auf die Unterhaltungsindustrie und auf Autos. Als De-Facto-Herrscher des islamisch-konservativen Landes hat MBS die Kinos nach mehr als 30 Jahren wieder geöffnet, er hat die Macht der Religionspolizei begrenzt und Frauen das Autofahren erlaubt. Jetzt organisiert er das erste Formel-Eins-Rennen in Saudiarabien und lässt es dabei krachen, denn Geld spielt keine Rolle: Konzerte bekannter Popstars sollen aus dem Rennen ein Großereignis machen. Doch der Prinz kann seine blutige Vergangenheit nicht übertünchen.

Kurz vor dem Rennen in der Hafenstadt Jeddah am 5. Dezember ruft die Lebensgefährtin des auf Befehl von MBS ermordeten Dissidenten Jamal Khashoggi den kanadischen Popsänger Justin Bieber auf, seinen Auftritt in Saudiarabien abzusagen. Bieber, einer der größten Stars der internationalen Musikindustrie, solle sich nicht für die Propaganda des „Henkers“ MBS einspannen lassen, schrieb Hatice Cengiz in der „Washington Post“, bei der Khashoggi Kolumnist war: „Singen Sie nicht für die Mörder meines geliebten Jamal!“ Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch rief Bieber zum Boykott auf.

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