Proteste

Impfzwang und soziale Wut machen Guadeloupe zu Pulverfass

Auf Guadeloupe ist man auf die Regierung in Frankreich generell nicht gut zu sprechen.
Auf Guadeloupe ist man auf die Regierung in Frankreich generell nicht gut zu sprechen.APA/AFP/CHRISTOPHE ARCHAMBAULT
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Seit Tagen gibt es gewalttätige Unruhen in den französischen Überseegebieten in der Karibik. Dort hat sich viel Frust über Paris aufgestaut.

Die Lage ist äußerst angespannt bis explosiv auf den französischen Antilleninseln Guadeloupe und Martinique. Soziale Forderungen der Gewerkschaften vermischen sich mit Protesten gegen den Impfzwang für das Pflegepersonal und andere Auflagen zur Bekämpfung der Coronapandemie. Auf Martinique haben 17 Gewerkschaften und Berufsverbände ab Montag einen unbefristeten Generalstreik ausgerufen, was am Wochenende wegen befürchteter Engpässe bei der Versorgung sogleich Hamsterkäufe in den Supermärkten zur Folge hatte. Vor den Tankstellen bildeten sich Schlangen.

In Paris wollte sich Premier Jean Castex, der am Montag positiv auf das Coronavirus getestet wurde und sich in Quarantäne begeben hat, mit den zuständigen Ministern für die Überseegebiete und für die Gesundheitspolitik und Delegationen aus Guadeloupe und Martinique über die Krise beraten. Präsident Emmanuel Macron rief zur Besonnenheit auf und versprach, die Nation sei angesichts einer „explosiven Situation“ zwar mit den Bürgern auf den Antillen „solidarisch“, doch die Staatsführung werde „der Lüge und Manipulation nicht nachgeben“. Damit war wohl die Ablehnung der Gesundheitspolitik gemeint.

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