Akquisition

Raiffeisenbank überlegt, in Russland zuzukaufen

Raiffeisenbank Russland in Moskau.
Raiffeisenbank Russland in Moskau.
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Die russische Raiffeisenbank schließt nicht aus, dass sie das Privatkundengeschäft der US-amerikanischen Citibank in Russland übernimmt. Diese gibt dieses Geschäft auf. Raiffeisen ist schon jetzt fast die einzige ausländische Bank, die noch in Russland aktiv ist.

Die Raiffeisenbank überlegt offenbar, in Russland durch Zukauf zu expandieren. Wie der Chef der russischen Raiffeisenbank, Sergej Monin, heute erklärte, schließe man einen Kauf des russischen Privatkundengeschäfts der Citibank nicht aus. „Wir können hier keine ausführlichen Kommentare dazu abgeben. Das einzige, was man sagen kann, ist, dass wir diese Möglichkeit nicht ausschließen“, sagte Monin im Interview mit der russischen Wirtschaftszeitung RBK.

Die Citibank hatte im April mitgeteilt, dass sie aus dem Retailgeschäft in 13 Ländern aussteigt - darunter eben auch in Russland. Ebendort bediente sie zum Zeitpunkt der Mitteilung etwa 500.000 Privatkunden und war in acht russischen Städten vertreten. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Laut Monin würde unabhängig von einem Zukauf ohnehin ein Teil der Citibank-Kunden zur Raiffeisen wechseln. „Der größte Zustrom würde natürlich bei einem Kauf des Portfolios stattfinden. Aber bei den übrigen Szenarien auch“.

Interesse an der Citibank hatten in den vergangenen Monaten auch andere Geldinstitute angemeldet - darunter die beiden russischen Großbanken VTB und die Alfabank.

Die Citibank will fortan nur noch im Firmenkundengeschäft verbleiben. Mit dem Verkauf des Retailgeschäfts setzt sich jedenfalls der Rückzug der ausländischen Geldinstitute aus Russland fort. Begonnen hat er bereits nach der Finanzkrise. Das freigewordene Geschäft ging dabei sukzessive auf russische Banken über - allen voran auf Staatsbanken, und darunter wiederum vor allem auf die Sberbank, die wie ein Krake alles an sich reißt.

Aktuell ist die Raiffeisenbank eine der letzten ausländischen Banken, die in Russland verblieben ist. Schon 2006 war sie durch eine Großakquisition in Russland gewachsen. Damals hatte sie die Impexbank aus den Händen des Multimilliardärs Boris Iwanischwili übernommen - eines gebürtigen Georgiers, der später georgischer Regierungschef wurde.

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