Ministerrat

Regierung bestellt neue Covid-Medikamente

Susanne Raab und Wolfgang Mückstein appellierten, sich impfen zu lassen.
Susanne Raab und Wolfgang Mückstein appellierten, sich impfen zu lassen.(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Die Arzneimittel seien aber keine Alternative zur Impfung, betont der Gesundheitsminister. Für ein Lockdown-Ende brauche es eine Kontaktreduktion von 30 Prozent.

Das Gesundheitsministerium wird neue Covid-Medikamente bestellen: 80.000 Dosen Molnupiravir von Merck sowie 270.000 Dosen Paxlovid von Pfizer. Das wurde am Mittwoch im Ministerrat beschlossen, wie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) im Anschluss erklärte. "Die Zulassung dieser beiden Präparate wird bald erwartet“, sagte der Minister - und sie würden „sehr hoffnungsfroh stimmen“. Anfang 2022 sollen sie geliefert werden.

Die Medikamente seien aber keine Alternative zur Impfung, betonte Mückstein: Sie seien vor allem für Risikopatienten gedacht und man müsse "ambulante Settings" finden, um sie Infizierten zu verabreichen. "Auch das Wurmmittel ist keine Alternative", so der Minister in Richtung FPÖ. 

Im Budget sind 50 Millionen Euro für die Medikamenten-Beschaffungen vorgesehen. Sollte es teurer werden, kann auf den Covid-19-Krisenfonds des Finanzministeriums zugegriffen werden, geht aus dem Ministerratsvortrag hervor.

Den derzeitigen harten Lockdown verteidigte Mückstein erneut: „Der Lockdown ist eine Ultima Ratio, er ist eine Zumutung, aber er war leider notwendig." Die neueste Vorhersage des Prognosekonsortiums lasse aber „ein kleines bisschen Hoffnung zu, die Dynamik der Infektionsentwicklung dürfte sich leicht einbremsen." Es werde aber noch länger dauern, bis die Spitäler eine Entlastung spüren. 

Lockdown-Ende wirklich am 13. Dezember?

Mehrfach wurde Mückstein von Journalisten gefragt, ob der Lockdown für die Geimpften wie angekündigt am 13. Dezember enden wird.   „Experten sagen uns, dass wir eine Kontaktreduktion von 30 Prozent erreichen müssen", um die Intensivstationen zu entlasten, antwortete der Minister. Er sei „überzeugt", dass drei Wochen mit entsprechender Kontaktreduktion ausreichend seien. Auf eine Zahl von Neuinfektionen, ab der man den Lockdown aufheben könne, wollte er sich nicht festlegen.

Der Gesetzesentwurf zur Impfpflicht soll "rasch" vorliegen und dann in eine "ordentliche Begutachtung" gehen. Mückstein rief die Bevölkerung aber dazu auf, sich bereits jetzt impfen zu lassen und nicht auf die Verpflichtung zu warten. Die 2-G-Regel werde "uns noch lange begleiten".

Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) plädierte ebenfalls für die Impfung. Man schütze damit nicht nur sich, sondern auch jene, die sich nicht impfen lassen können - nämlich Kinder, so die Ministerin. Auch diese würden teils schwer erkranken und auf Intensivstationen behandelt werden müssen. "Das sage ich auch als Mutter eines vier Monate alten Kindes", betonte Raab. Außerdem sei es gerade für Kinder wichtig, soziale Kontakte zu haben und in die Schule gehen zu können, auch deshalb brauche es die Impfpflicht. Sie sei der Weg, um "unsere Freiheit zurückzuerhalten".

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