Sie war Winnetous Schwester Nscho-tschi: Marie Versini ist tot

Der schwerverletzte Old Shatterhand wird von Häuptlingstochter Nscho-tschi gesundgepflegt, bevor er mit seinen Gefährten am Marterpfahl sterben soll
Der schwerverletzte Old Shatterhand wird von Häuptlingstochter Nscho-tschi gesundgepflegt, bevor er mit seinen Gefährten am Marterpfahl sterben soll(c) imago images/United Archives (imago stock&people via www.imago-images.de)
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Ihre Rolle als Schwester des „edlen Wilden“ machte sie berühmt, sie spielte später aber auch andere Rollen in Karl-May-Verfilmungen.

Mit ihrer prominentesten Rolle als Winnetous Schwester Nscho-tschi war die französische (genauer gesagt: korsische) Schauspielerin Marie Versini zeitlebens untrennbar verbunden: "Ich war Nscho-tschi. Und ich bin es immer noch, nur etwas älter", hatte sie 70-jährig in einem Interview gesagt.

Versini wurde 1940 in Paris geboren. Erstmals vor der Kamera stand sie 1956 in "Mitsou und die Männer", rund sieben Jahre später folgte ihr großer Erfolg in "Winnetou 1. Teil“. Die Szene, in der sie starb, ging in die Filmgeschichte ein: Angeschossen vom Bösewicht Santer (Mario Adorf) lag sie in den Armen des Helden Old Shatterhand (Lex Barker).

Auch in anderen Karl-May-Verfilmungen war sie dabei: Etwa in "Der Schut“ als entführtes Orientmädchen, "Im Reiche des silbernen Löwen" und erneut als Nscho-tschi in "Winnetou und sein Freund Old Firehand". In Frankreich wurde sie vor allem durch den Historienfilm "Brennt Paris?" bekannt. Später begann Versini Romane, Kinderbücher und Drehbücher zu schreiben. Im Jahr 1974 heiratete sie den 2013 verstorbenen Schriftsteller und Regisseur Pierre Viallet, in dessen Filme sie teilweise auch mitwirkte wie in "Hommage an Robert Schumann".

Zu der Rolle als Nscho-tschi zitiert die „Welt“ mit folgenden Worten ihre damalige Auffassung der Rolle: „Ich habe mir bei ihr vorgestellt, dass sie ihre Gefühle urwüchsiger, ,primitiver’ und animalischer auslebt als Menschen aus der sog. ,Zivilisation’. Die Gefühle der Liebe, des Stolzes, der Ehre sind in allen Kulturen dieselben – nur die Art und Weise, wie man sie auslebt, sind unterschiedlich.“ Was man heute jedenfalls anders ausdrücken würde, aber der erste Winnetou-Film stammt aus dem Jahr 1963.

(APA/dpa/red.)

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