Das Rennen um die Präsidentschaft der Salzburger Festspiele ist entschieden. Die Schweizer Marketing-Expertin Kristina Hammer übernimmt von Helga Rabl-Stadler.
Mit dem, was Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Mittwochnachmittag verkündete, hatte wohl niemand gerechnet. Die neue Präsidentin der Salzburger Festspiele wird die Schweizer Marketing-Expertin und Juristin (sie promovierte in Wien) Kristina Hammer. Eine „bewusste Entscheidung für die Internationalität", Hammer sei „Mitteleuropäerin“, betonte Haslauer. Dass sie in Salzburg nicht vernetzt sei, sah er nicht als Problem, das müsse sie sich eben noch aneignen.
Hammer soll jedenfalls die „Premiummarke Salzburger Festspiele schützen, ausbauen und schärfen". Die Entscheidung fiel einstimmig, wie bei der Pressekonferenz betont wurde. Das Direktorium der Festspiele besteht damit ab Jänner 2022 aus Hammer, dem (künstlerischen) Intendanten Markus Hinterhäuser und dem Kaufmännischen Direktor Lukas Crepaz.
Haslauer betonte bei der Präsentation der neuen Präsidentin mehrmals ihre soziale Kompetenz. Das sei „extrem wichtig nach innen und extrem wichtig gegenüber Künstlern". Sie soll ab 2022 auch ein jüngeres Publikum ansprechen. Ihre Vorgängerin Rabl-Stadler lernte Hammer übrigens "gerade erst kennen", wie sie sagte. Sie erklärte weiters, dass sie nun kein Zehn-Punkte-Programm präsentieren werde: "Lassen Sie mich doch erst einmal ankommen." Wichtig sei ihr das „Ermöglichen und Erweitern des Dialogs", denn Kunst könne das Zusammenfinden verstärken.
Hammer ist seit 2010 Eigentümerin von Hammer Solutions,einer Markenberatung mit Sitz in der Schweiz. Zuvor war sie mehr als 15 Jahre international im Bereich Marketing und Public Relations tätig. Von 2000 an arbeitete sie sieben Jahre in England für die Premier Automotive Group (Aston Martin, Jaguar, Land Rover, Lincoln, Volvo), wie es in ihrer Biographie auf der Webseite heißt. In Österreich arbeitete war Hammer demnach für die Entwicklung der Konzeption als auch für die Leitung des Wiener Kaufhaufs "Steffl" verantwortlich.
Das fünfköpfige Kuratorium hat mit der Entscheidung jedenfalls überrascht. Zuvor war man davon ausgegangen, dass Brigitta Pallauf, aktuell Präsidentin des Salzburger Landtags, übernehmen wird.
(rovi)