Archivbild: Kickl bei einem Parteitag im Frühjahr.
FPÖ

Leise freiheitliche Kritik an Kickls schrillen Tönen

Ein Pferde-Entwurmungsmittel gegen Corona? Parlamentarier als Volksverräter? In den Landesparteien hören manche besorgt dem Tonfall der Bundespartei zu. Nach der Pandemie könnte sich der scharfe Kurs rächen.

Man muss gar nicht so lang suchen, dann findet man sie schon: die Freiheitlichen, die den Ton ihres Obmanns kritisieren. Langfristig, sagen sie, könnte er die FPÖ schwächen. Ernsthafte Kritik an der Bundesregierung und dem Corona-Management werde nicht gehört, wenn der schrille Aufschrei von Herbert Kickl alles übertönt. Es schade der eigenen Glaubwürdigkeit, wenn ein Pferde-Entwurmungsmittel gegen Corona beworben wird. Nicht nur die Gesundheitsbehörden, auch der Hersteller des Medikaments rät von einem solchen Einsatz vehement ab. Und dann gibt es ja hoffentlich bald auch noch eine Zeit nach der Pandemie, heißt es aus der FPÖ: Wenn alle Brücken zum politischen Mitbewerber zerschlagen werden, wie soll man dann noch in einer Koalition zusammenfinden?

Laut – und vor allem offiziell – sagen möchte das aber niemand. Kickl ist nun eben Bundesparteichef. Ihn zu kritisieren und zu schwächen hätte keinen Sinn. Manche fügen hinzu: noch. Während eines „Presse“-Rundrufs warnt auch die FPÖ intern vor: Die Zustimmung zum Kickl-Kurs werde nun abgefragt.

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