Die Krise seiner Partei nutzt Faßmann bei der Strategie, die Schulen offen zu halten - gegen den Willen mancher ÖVP-Bundesländer..
Analyse

Wie Heinz Faßmann die ÖVP-Krise für sich nutzt

Oft ist der Bildungsminister mit seinem Vorhaben, die Schulen offen zu halten, am Kanzleramt gescheitert. Das könnte dieses Mal anders sein. Denn der ÖVP fehlt eine klare Linie.

Führungs- und planlos taumelt die ÖVP-Spitze seit dem Rückzug von Sebastian Kurz durch die vierte Coronawelle, die in den aktuellen Lockdown für alle geführt hat. In den zuvor tagelang ausgetragenen Scharmützeln zwischen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), Bundeskanzler Alexander Schallenberg und den Landeshauptleuten aus Oberösterreich und Salzburg (alle ÖVP) wurde sicht- und hörbar, mit wie vielen Stimmen die Partei aktuell spricht – und sich widerspricht.

Vom Kanzler abwärts attackierten die türkisen Ministerinnen Elisabeth Köstinger und Margarete Schramböck den Gesundheitsminister öffentlich für sein Drängen auf (regionale) Lockdowns. Die schwarzen Landeshauptmänner Hermann Schützenhöfer, Markus Wallner und Günther Platter stimmten sich unterdessen eng mit den roten Landeshauptleuten, insbesondere Michael Ludwig (SPÖ), bei den Lockdown-Verhandlungen ab, bei denen Kurz, zumindest telefonisch, aus seinem Schatten getreten und aktiv beteiligt gewesen sein soll – allerdings vergebens, wie der harte Lockdown beweist, der entgegen seiner Linie („Die Pandemie für Geimpfte ist vorbei“) am Ende in Kraft trat.

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