EMA-Zulassung

Faßmann bietet Ländern 640 Schulärzte für Kinderimpfung an

In einem Brief wendet sich der Bildungsminister an die neun Bundesländer, um diesen seine Unterstützung bei der Kinderimpfung anzubieten. 640 Bundesschulärzte und -ärztinnen stünden bereit, schreibt Faßmann.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) gab am Donnerstag grünes Licht für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren. Sie wird auch vom Nationalen Impfgremium (NIG) empfohlen. „Die Kinderimpfung ist sicher“, betonte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Wien hat bereits mit einer Impfung von Kindern („Off-Label“) schon vor der offiziellen Zulassung begonnen.

>> Die wichtigsten Fragen und Antworten: Das bringt die Kinderimpfung

Um die Impfquote unter Kindern nun auch in den anderen Bundesländern rasch zu erhöhen, bietet Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) diesen nun seine Unterstützung an. In einem Brief, der der „Presse“ vorliegt, wandte sich Faßmann am Donnnerstag an den aktuellen Vorsitzenden der Landeshauptleutekonferenz Günther Platter (ÖVP): Für die Impfung stünden 640 Bundesschulärzte und -ärztinnen bereit. Gemäß des Schulunterrichtsgesetzes gehört die Durchführung von Impfungen und -beratung zu den Tätigkeiten von Schulärztinnen und Schulärzten, ebenso wie die Bekämpfung von Infektionskrankheiten.

Dienstgeber der Bundesschulärztinnen und -ärzte an den Gymnasien und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen ist der Bund, im Pflichtschulbereich sind es vor allem die Gemeinden, mit unterschiedlicher Unterstützung durch die Länder.

Zusätzliche Kosten würden vom Bund ersetzt

Platter könne die Bundesschulärzte „als Landeshauptmann“ nun mit der Durchführung von Impfungen „im Rahmen des gemeinsamen kostenfreien Impfprogramms des Bundes beauftragen“. Zudem bestehe die Möglichkeit, zusätzliche Einsätze der Schulärzte, die über ihre Dienst- und Vertragsverhältnisse hinaus gingen, vom Gesundheitsministerium erstatten zu lassen (Kostenerstattung durch das Zweckzuschussgesetz). Auch die neun Bildungsdirektionen stünden bereit, bei der Abwicklung von Verträgen und Vereinbarungen mit den Ärzten zu unterstützen, heißt es in dem Schreiben, das Faßmann unterzeichnete.

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zeigt sich in einer ersten Reaktion auf das Schreiben zugleich erfreut und enttäuscht: „Schade, dass uns das erst jetzt angeboten wird“, sagt er zur „Presse“. „Nichtsdestotrotz ist das ein super Angebot.“ Man werde noch am Freitag darauf zurückkommen und die Schulärztinnen und -ärzte anfordern.

Ab Februar ist die Corona-Schutzimpfung in Österreich Pflicht. Ob sie auch für Kinder gelten wird, beantwortete Mückstein am Donnerstag auch auf mehrfache Nachfrage nicht. Das müsse breit mit Experten besprochen werden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Corona

Lernfortschritt und psychische Gesundheit: Rufe gegen Schulschließungen

Experten warnen vor flächendeckendem Fernunterricht. Studien hätten gezeigt, dass die Pandemie die psychische Gesundheit junger Menschen gefährde. Bildungslandesrätinnen dementieren Gerüchte, wonach die Schulen ab Montag zwei Wochen schließen sollten.
Symbolbild
Schule

Expertin fordert Pflicht-Präsenz in Deutschförderklassen

Die Lockdowns wirken sich „gravierend“ auf Schüler aus, die Sprachförderung benötigen, warnt Susanne Schwab. Vielfach fehlen zudem noch immer Laptops, Tablets und stabiles Internet.
Schulen

Distance Learning ab zweitem Infektionsfall in der Klasse

Die Regelung muss noch mit den Ländern abgestimmt werden und soll spätestens ab Montag in Kraft treten. Bei einem Fall in der Klasse sollen die anderen Schüler fünf Tage lang täglich testen.
Ein Rundruf zeigt: Rund die Hälfte der Kinder ist weiterhin im Kindergarten. An einigen Orten gibt es nach wie vor volle Gruppen.
Volle Gruppen?

Lockdown: Wie ist die Lage in den Kindergärten?

Nicht nur die Schulen, auch die Kindergärten dürfen im Lockdown offen bleiben. Die Eltern sind allerdings angehalten, ihre Kinder während dieser Zeit selbst zu betreuen. Wie viele Kinder kommen weiterhin in den Kindergarten - und wie viele bleiben zu Hause?

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.