Chinas Botschaft in Rom rief die Stadt Brescia dazu auf, eine Ausstellung des Dissidenten-Künstlers Badiucao zu schließen: Der Fall ist symptomatisch für das forschere Auftreten Pekings in Europa.
Ein grimmiger Xi Jinping sitzt, bewaffnet mit einem Schießgewehr, auf dem k. o. geschlagenen Bären Winnie-Puuh: „Xi´s going on a bear hunt“, heißt dieses bekannte Bild des chinesischen Künstlers Badiucao. Denn Winnie-Puuh, der wohl beliebteste Bär im Zeichentrick-Universum, ist in China verboten. In Sozialmedien wurde zu oft gewitzelt, wie sehr der pausbäckige Staatschef Xi dem Bären doch ähnle.
Xis „Bärenjagd“ ist derzeit in einer umfassenden Badiucao-Ausstellung im norditalienischen Brescia zu sehen. Street Art, Installationen, poppige Gemälde und Performances werden im Museo di Santa Giulia gezeigt. Die Werke thematisieren – oft mit bitterer Ironie – die Unterdrückung von Uiguren, Tibetern oder Hongkonger Demokratie-Aktivisten durch das KP-Regime ebenso wie das Drama von Wuhan. „Aufrufe zur Einhaltung vor Menschenrechten und Meinungsfreiheit sind immer meine Botschaft“, sagt der im australischen Exil lebende Künstler und Dissident.