Zuvor waren bereits die asiatischen Aktienmärkte deutlich in die Verlustzone gerutscht. Besonders stark betroffen sind unter anderem Bankwerte und Titel aus der Flugbranche.
Die europäischen Leitbörsen haben zum Start angesichts einer neuen Variante des Coronavirus satte Verluste erlitten. Der Euro-Stoxx-50 büßte gegen 09.45 Uhr 3,51 Prozent ein auf 4142,49 Punkte. Der DAX kehrte mit einem Minus von 3,05 Prozent auf 15.432,52 Einheiten zurück. In London ging es für den FTSE-100 um 2,79 Prozent auf 7106,31 Zähler nach unten.
Zuvor waren bereits die asiatischen Aktienmärkte deutlich in die Verlustzone gerutscht. Die erstmals in Südafrika entdeckte Variante des Coronavirus (B.1.1.529) könnte laut Experten sehr ansteckend sein und möglicherweise den Impfschutz leichter umgehen. Großbritannien und Israel haben deswegen bereits den Flugverkehr mit Staaten aus der Region eingeschränkt. Abseits der Region wurden in Hongkong Infektionen mit der neuen Variante bestätigt.
Die US-Börsen waren am Vortag wegen "Thanksgiving" geschlossen und werden auch am Freitag ("Black Friday") früher schließen. Viele Anleger könnten aber gleich ein verlängertes Wochenende daraus machen, so dass keine Impulse jenseits des Atlantik zu erwarten sind, schreiben die Experten der Helaba. Auch datenseitig steht in den USA nichts auf dem Programm.
Verluste in allen Branchen
Die Verluste ziehen sich durch alle Branchen. Besonders stark betroffen sind aber unter anderen Bankwerte und Titel aus der Flugbranche. Airbus-Aktien fielen um zwölf Prozent nach unten. Bei den Titeln von Safran waren es Einbußen von 10,2 Prozent. Unter den Banken im Euro-Stoxx-50 verloren BNP Paribas 5,4 Prozent an Wert. Für die ING und Banco Santander ging es um 5,4 bzw. sechs Prozent nach unten.
Dem negativen Trend trotzen, konnten die Papiere der Software AG, die um acht Prozent zulegten. Der Konzern könnte Kreisen zufolge verkauft werden. Das Unternehmen prüfe strategische Optionen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Möglichkeit sei der Verkauf des Unternehmens. Die dominierende Stiftung des Unternehmensgründers hat bei den Darmstädtern allerdings ein gewichtiges Wort mitzureden.
Wenig halfen positive Nachrichten dagegen dem Düngerhersteller K+S. Die Aktien rutschten um 4,2 Prozent nach unten. Der Salz- und Düngemittelhersteller gab bei der Überprüfung seiner Bilanzen durch die deutschen Finanzaufseher Entwarnung. Aus den endgültigen Feststellungen der Aufsicht folge kein Anpassungsbedarf für die Wertansätze der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Kali- und Magnesiumprodukte ("ZGE Kali") in den fraglichen Abschlüssen.
(APA)