Corona-Maßnahmen

Corona-Kurzarbeit wird bis März 2022 verlängert

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Beschäftigte, die bereits zehn Monate oder länger in Kurzarbeit sind, erhalten einmalig eine Zahlung von 500 Euro netto. Saisonbetriebe im Tourismus bekommen eine "Saisonstarthilfe" für die Einstellung von Fachkräften.

Den von der Pandemie und dem neuerlichen Lockdown Betroffenen wird finanziell unter die Arme gegriffen. Die Corona-Kurzarbeit wird bis Ende März 2022 verlängert, kündigte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Freitag bei einer Pressekonferenz an. Weiters erhalten Beschäftigte, die bereits zehn Monate oder länger in Kurzarbeit sind, einmalig eine Zahlung von 500 Euro netto. Saisonbetriebe im Tourismus bekommen eine "Saisonstarthilfe" für die Einstellung von Fachkräften.

Die Corona-Kurzarbeit gilt für besonders betroffene Betriebe. Sie wäre ursprünglich zu Jahresende ausgelaufen und wird nun bis Ende März verlängert. Weiters werden die Rahmenbedingungen erleichtert: Unternehmen werden drei Wochen Zeit haben, die Corona-Kurzarbeit rückwirkend zu beantragen und bekommen trotzdem die Unterstützung in voller Höhe. "Nützen Sie die Kurzarbeit", appellierte ÖGB-Chef Wolfgang Katzian an die betroffenen Betriebe, denn damit würden die Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Die türkis-grüne Regierung hat für die Corona-Kurzarbeit seit März 2020 über neun Milliarden Euro ausgegeben. Die weiteren Kurzarbeitskosten kann man laut Kocher derzeit "seriöserweise nicht vorhersagen". "Was es kostet, das kostet es." Der Arbeitsminister rechnet aufgrund des Corona-Lockdowns mit einem Anstieg der Kurzarbeit auf 350.000 bis 400.000 Personen, welche die Hilfe in Anspruch nehmen werden. Es könnten aber auch "etwas weniger oder etwas mehr sein".

"Saisonstarthilfe" für Tourismusbranche

Mit der Saisonstarthilfe werde dem Tourismus geholfen, so Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Die Branche fürchtet wegen des Lockdowns mit dem Beginn der Wintersaison um die Fachkräfte. Für die Kurzarbeit ist nämlich ein Monat Beschäftigung mit vollem Gehalt Voraussetzung. Nun bekommen Saisonbetriebe für Neuanstellungen 65 Prozent des Bruttogehalts, also inklusive aller Lohnnebenkosten, vom AMS refundiert, wobei die Arbeitnehmer den vollen Lohn bekommen. Diese Saisonstarthilfe zur Fachkräftesicherung gilt für alle Personen, die zwischen 3. November und dem 12. Dezember angestellt werden. Kontrollen sollen Missbrauch verhindern.

Beschäftigte, die lange in Kurzarbeit sind, werden extra unterstützt und erhalten einen Bonus von 500 Euro netto. Voraussetzung ist, dass sie im November 2021 in Kurzarbeit waren und seit März 2020 insgesamt zehn Monate oder länger für Kurzarbeit angemeldet waren. Im März 2022 kann der Bonus dann beantragt werden. Die Zahlung für "Langzeit-Kurzarbeitende" bekommen nur jene, deren Bemessungsgrundlage kleiner als 50 Prozent der Höchstbemessungsgrundlage ist. Auch Arbeitnehmer in Trinkgeld-Branchen werden ab Dezember besonders unterstützt, die Bemessungsgrundlage für die Kurzarbeitsunterstützung wird um fünf Prozent erhöht.

Breite Zustimmung für Hilfsmaßnahmen

Breite Zustimmung gab es zu den heute verkündeten Hilfsmaßnahmen. Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) freut sich über Entlastung für die Arbeitgeber im bereits zweiten Saisonstart-Lockdown. "Das ist Hilfe in letzter Sekunde für viele Beschäftigte und Betriebe in den Ferienregionen", begrüßt ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer die Hilfen. WKÖ-Hotellerie-Obfrau Susanne Kraus-Winkler ist erleichtert, dass nun die Saisonbetriebe ihre Mitarbeiter auch jetzt, wo die Hotel-Branche geschlossen hat, bereits einstellen können. Die Industriellenvereinigung lobt, dass nun "Planungssicherheit" für die Betriebe gewährleistet sei. Für den Grünen Arbeits- und Sozialsprecher Markus Koza ist zentrales Ziel, eine soziale Krise zu verhindern. Ein Zuschlag von 500 Euro könne soziale Härten abfedern. ÖVP-Tourismussprecher Franz Hörl ist erfreut, dass für die rund 20.000 Saisonarbeitskräfte, die vom Lockdown und der Schließung des Tourismus betroffen sind, mit der Saisonstarthilfe für Fachkräfte eine Lösung gefunden werden konnte.

(APA)

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