Literatur

Achtung, hier liebt ein Ekel

Roberto Bolaños Erstling „Die Eisbahn“ ist zugleich Liebesgeschichte und Thriller.

Ein Campingplatz an der katalanischen Küste. Kein luxuriöser Ort, ein wenig heruntergekommen im Laufe der Jahre. Dort arbeitet ein Dichter, die sanfte Seele dieses allerersten Romans des spät entdeckten (und kurz darauf mit 50 Jahren gestorbenen) chilenischen Schriftstellers Roberto Bolaño. Es ist ein ruhiger Job, Gaspar ist Nachtwächter, wobei keiner daran interessiert zu sein scheint, ob er wirklich wacht. Eines Nachts erhält er einen Auftrag: Irgendjemand kotet nämlich regelmäßig in die Duschen, schreibt mit Scheiße an die Türen, formt Tierfiguren aus den Ausscheidungen. Im Verdacht stehen zwei Frauen, die des Nachts meist noch lange wach sind und plaudern.

Gaspar soll das klären. Er wird das Gespräch suchen, sich zu den beiden auf die Terrasse gesellen, wo sie unter einem riesigen Baum sitzen, dessen Wurzeln den Betonboden gesprengt haben. Die Ältere wird eine Arie anstimmen, die Jüngere wird ihn verwirren. Und vom Kot in der Toilette ist dann einfach keine Rede mehr.

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