Boom

20 Jahre BRICs: Aufstieg und Fall einer bestechenden Idee

Indien hat ruppige Jahre hinter sich. Aber die Chance, 2050 zu den drei weltgrößten Volkswirtschaften zu zählen, ist intakt.
Indien hat ruppige Jahre hinter sich. Aber die Chance, 2050 zu den drei weltgrößten Volkswirtschaften zu zählen, ist intakt.Getty Images
  • Drucken

Vor 20 Jahren prophezeite Goldman Sachs die goldene Ära von Brasilien, Russland, Indien und China und löste einen Investmenthype aus. Richtig durchsetzen konnte sich nur ein BRIC–Staat.

Wien. Ende November 2001: Zwei Monate nach dem Terroranschlag auf das New Yorker World Trade Center ist die Welt – und die Finanzwelt – immer noch wie paralysiert. Und doch war es just dieses Ereignis, das Jim O'Neill auf die Idee seines Lebens brachte. Der damals 44-jährige Brite war gerade zum neuen Chefökonomen von Goldman Sachs aufgestiegen und suchte nach einem Weg zu beweisen, dass er sein Geld wert war.

Er sah in der verheerenden Attacke auf das Zentrum des globalen Kapitalismus vor allem auch ein Indiz dafür, dass die jahrzehntelange wirtschaftliche Dominanz der USA über den Rest der Welt zu Ende ging. Seine These: Die vier bevölkerungsreichsten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China (kurz: BRIC) würden das Wachstum der Weltwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten bestimmen und rasch zu den Industrienationen aufschließen. Die Rollen auf der Weltbühne würden neu verteilt, und der Westen solle zusehen, die Treiber von morgen alsbald an den Tisch zu holen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.