Die drei Kandidaten um den CDU-Vorsitz stellten sich in dieser Woche ihren Mitgliedern vor. Mit einem digitalen Mitmachformat wagte sich die Partei auf Neuland. Ein Blick in die Wohnzimmer der CDU.
Wer sich in dieser Woche an drei Abenden vor den Computer gesetzt hat, um „CDU Live“ anzuschauen, gehört wohl zum harten Kern. Da sitzt ein Mittdreißiger mit schwarzen Kopfhörern vor einer türkis dekorierten Wand, eine blonde Dame wird aus einem dunklen Zimmer zugeschaltet, ihr Gesicht nur von ihrem Bildschirm erhellt. Ein Mittfünfziger hat sich ins Arbeitszimmer auf dem Dachboden zurückgezogen. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind Mitglied der Christlich Demokratischen Union Deutschlands, kurz CDU. Und sie haben Fragen, viele Fragen.
Während die Ampelkoalition am Mittwoch ihr Programm vorstellte und täglich neue Schreckensmeldungen aus den Intensivstationen von Bayern und Sachsen eintrafen, bearbeitete die vormalige Kanzlerpartei ihre eigene Krise: Sie sucht einen Parteivorsitzenden. Drei Männer stehen zur Wahl. Am Montag, Mittwoch und Donnerstag stellten sie sich jeweils um 18 Uhr den CDU-Mitgliedern in einem digitalen Streaming-Format vor. Die Basis darf danach abstimmen, wen sie gern hätte.
Ein einzigartiger Prozess für die konservative Partei, deren wichtigste Entscheidungen bisher von den obersten Zirkeln getroffen wurden.