Kohlebergwerk

Haftbefehle nach Grubenunglück mit mehr als 50 Toten in Russland

Ein Stoppschild am Eingang zum Kohlebergwerk.  Am Donnerstag ist es zu einer Methangas-Explosion gekommen. 51 Menschen starben, darunter auch fünf Rettungskräfte, die sich auf die Suche nach den Bergarbeitern begeben hatten.
Ein Stoppschild am Eingang zum Kohlebergwerk. Am Donnerstag ist es zu einer Methangas-Explosion gekommen. 51 Menschen starben, darunter auch fünf Rettungskräfte, die sich auf die Suche nach den Bergarbeitern begeben hatten.(c) REUTERS (ALEXANDER PATRIN)
  • Drucken

Direktor, Stellvertreter und Mitarbeiter der Aufsichtsbehörde sind inin Untersuchungshaft. Sie sollen für Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften sowie für den Tod der Bergarbeiter und Rettungskräfte verantwortlich sein.

Nach dem Unglück mit mehr als 50 Toten in einem Kohlebergwerk in Russland haben die Justizbehörden mehrere Haftbefehle gegen die für die Sicherheit Verantwortlichen erwirkt. In Untersuchungshaft kamen am Samstag der Direktor des Kohleschachts "Listwjaschnaja" im Westen Sibiriens, sein Stellvertreter und der Chef des betroffenen Schachtabschnitts sowie zwei leitende Mitarbeiter der staatlichen Aufsichtsbehörde, teilten ein Gericht und die Staatsanwaltschaft in Kemerowo mit.

Den Männern wird vorgeworfen, für Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften sowie für den Tod von Bergarbeitern und Rettungskräften verantwortlich zu sein. In dem Bergwerk in dem Ort Belowo war es am Donnerstag zu einer Methangas-Explosion gekommen. Dabei starben 51 Menschen, darunter auch fünf Rettungskräfte, die sich auf die Suche nach den Bergarbeitern begeben hatten.

Einsatzkräfte nahmen unterdessen die zeitweilig wegen Explosionsgefahr eingestellten Arbeiten zur Bergung der Toten wieder auf. Das teilte der Gouverneur von Kemerowo, Sergej Ziwiljow, am Samstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. "Wir müssen alle herausholen", sagte er. Das Zivilschutzministerium teilte am Abend mit, dass fünf Leichen geborgen und an die Oberfläche gebracht worden seien. Die Suche nach Dutzenden weiteren Toten dauerte an.

Schwerstes Grubenunglück seit über zehn JAhren

Es handelt sich um das schwerste Grubenunglück in Russland seit mehr als zehn Jahren. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt. Sie werden in Krankenhäusern versorgt. Laut Zivilschutzministerium wurden 239 Arbeiter aus dem Schacht gerettet. Das Bergwerk liegt rund 3000 Kilometer östlich der Hauptstadt Moskau.

Nach Angaben von Ermittlern hatte sich in dem Schacht des berühmten Kusnezker Kohlebeckens (Kusbass) bereits seit Mitte Juni Methan in der Luft angesammelt. Dadurch sei ein explosives Gemisch entstanden, hieß es. Das leicht entzündliche Grubengas Methan wird durch die Arbeiten im Bergbau freigesetzt und sammelt sich bei schlechter Belüftung in den Schächten und Strecken unter Tage an. Die Arbeit in den russischen Kohlebergwerken, die auch Deutschland versorgen, gilt als lebensgefährlich.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Suchaktion nach dem Grubenunglück in Listwjaschnaja.
Explosion

Schwerstes Grubenunglück seit Jahren: 50 Tote in Russland

In einem Bergwerk im Westen Sibiriens hatte sich aus zunächst unbekannter Ursache eine Explosion ereignet. Aktuell wird von einer Methangas-Explosion ausgegangen. Der Bergwerksdirektor wurde festgenommen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.