Kunstwerte

NFT

Die Kryptowelt bietet Museen völlig neue Einnahmequellen, indem sie Meisterwerke als NFT-Version verkaufen. Den Anfang machten die Uffizien, jetzt folgt das British Museum.

Das erste Museum, das die Idee hatte, dank Kryptokunst mit seinen Alten Meistern Geld zu verdienen, waren die altehrwürdigen Uffizien in Florenz. Michelangelos Meisterwerk „Doni Tondo“, einer der bedeutendsten Schätze des Museums, wurde als digitale NFT-Version heuer im Frühjahr zum Verkauf angeboten. Einer Dame war es 140.000 Euro wert. Es war übrigens die durch Corona bedingte Geldnot, die die Uffizien zu diesem Schritt bewegten. Partner ist die italienische Firma Cinello, die unter dem Markennamen DAW (Digital Art Work) digitale, detailgetreue Nachbildungen von berühmten Kunstwerken anfertigt und mit einem in der Blockchain gesicherten NFT-Echtheitszertifikat versieht, so dass dieses Werk nicht kopier- oder duplizierbar ist. Inzwischen sind andere italienische Museen dem Beispiel gefolgt und ins lukrative Kryptogeschäft eingestiegen. Die Gallerie dell'Accademia in Venedig ist ebenso DAW-Kunde, wie die Pinacoteca di Brera und die Pinacoteca Ambrosiana in Mailand, die Galleria Nazionale delle Marche in Urbino oder die Musei Reali in Turin. Ein Blick auf Cinellos Website überrascht mit Dutzenden Kryptoversionen berühmter Meisterwerke.

Die Große Welle. Im Herbst griff nun auch das British Museum in Kooperation mit dem französischen Start-up LaCollection.io die Kryptoidee auf. Anlässlich der Ausstellung „Hokusai: The Great Picture of Everything“, die noch bis Ende Jänner 2022 zu sehen ist, wurden 200 Hokusai-Werke als NFT gemintet. Bei der Hälfte handelt es sich um digitale Abbildungen von Werken in der Ausstellung, darunter die berühmte „Große Welle“, während weitere 100 aus der eigenen Sammlung des Museums stammen. Sie werden je nach Auflage in verschiedene Kategorien eingeteilt, von „super rare“ über limitiert bis gewöhnlich. Die Verkaufspreise starten bei 500 Dollar. Zwei Versionen der „Großen Welle“ werden versteigert. Die erste hat 45.000 Dollar erzielt, die zweite wird Anfang 2022 versteigert. Übrigens ein echter Druck der „Großen Welle“ erzielte im März in New York einen Rekordpreis von 1,59 Millionen Dollar. Die „Große Welle vor Kanagawa“ ist Teil einer Holzschnitt-Serie mit dem Titel „36 Ansichten des Berges Fuji“, die Hokusai um 1830 am Höhepunkt seiner Karriere schuf.

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