Oder: Warum sich in diesem Advent diverses Warten besonders lohnt.
Ein Aspekt, der bisher recht wenig Beachtung findet in den Vorausschauen auf den Advent, ist das Problem mit der ersten Kerze auf dem Adventkranz. Denn der 24. Dezember fällt ja heuer auf einen Freitag, was bedeutet: Nach dem Anzünden der vierten Kerze am letzten Sonntag vor Weihnachten bleibt noch fast eine ganze Woche, aber kaum mehr etwas von der ersten Kerze übrig, wenn man häufiger Lust auf Adventstimmung hat. Wobei das schon auch davon abhängt, welcher Kerzenphilosophie man anhängt: rein Lehre, also streng nach Reihenfolge, oder pragmatisch ressourcenschonend, wild durcheinander, so dass alle Kerzen gleich oft brennen. Das nur so als Vorwarnung, falls Sie auch gern zündeln.
Außerdem verteilt und verschiebt sich durch den Lockdown der Warte-Fokus eigenartig nach vorn. Der dritte Adventsonntag (oder genauer noch: das 12. Türchen im Kalender, also der Montag, an dem der Lockdown endet) ist es diesmal, und nicht nur das Weihnachtsfest, das von vielen herbeigesehnt wird. Danach dürfen alle wieder raus, sofern sie geimpft sind. Freilich nur, wenn alles bleibt wie geplant. Worauf man sich nicht verlassen sollte. Unseren feschen Kurztrip über die Feiertage nach Südafrika mussten wir ja auch schon stornieren. Apropos Auslandsreisen: Die bleiben unter dem Titel „psychische und physische Erholung im Freien“ erlaubt. Also ja nicht zu viel im Hotel sitzen, sondern auch brav draußen herumlaufen.