Binnenmarkt

Wirtschaft, mit anderen Mitteln

2018 unterschrieb Ex-US-Präsident Donald Trump im Beisein von US-Stahlarbeitern die Zölle auf Stahlimporte. Auch jene aus Europa.
2018 unterschrieb Ex-US-Präsident Donald Trump im Beisein von US-Stahlarbeitern die Zölle auf Stahlimporte. Auch jene aus Europa. MANDEL NGAN/picturedesk
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Europa müsse seine Interessen in der Welt stärker vertreten, fordern Ökonomen. Ein Druckmittel auf andere Länder könne dabei der Zugang zum Binnenmarkt sein.

Die USA machen es. China macht es. Und daher sollte es auch Europa machen. Und zwar die wirtschaftliche Macht für die Durchsetzung eigener Interessen verwenden. Diese Forderung ist das Ergebnis einer aktuellen Studie im Auftrag des deutschen Außenministeriums. Erstellt wurde die Analyse von einer Reihe namhafter Ökonomen – unter ihnen DIW-Chef Marcel Fratzscher, Leiter des Brüsseler Thinktanks Bruegel Guntram Wolff, und der heimische Wifo-Chef Gabriel Felbermayr, noch in seiner Funktion als Leiter des IfW in Kiel.

Derzeit gebe es nämlich eine Schieflage in der globalen Machtbalance zwischen den drei großen Wirtschaftsblöcken, sagt Felbermayr im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. Ein Beispiel dafür sei das Verhalten der USA, nachdem diese unter Ex-US-Präsident Donald Trump den unter dessen Vorgänger Barack Obama geschlossenen Atom-Deal mit dem Iran aufgekündigt haben. In der Folge verlangte Washington auch von Firmen in anderen Staaten, die Geschäftsbeziehungen mit dem Iran in vielen Bereichen einzustellen. „Die Europäer werden genötigt, ihr Iran-Geschäft aufzugeben, weil die USA das wollen und uns über das Finanzsystem dazu zwingen“, sagt Felbermayr.

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