Gejagt wurden Pottwale (wie andere auch) ihres Fetts wegen. Aber manche hatten viel Wertvolleres in sich.
Ambra

Das Gold der Meere

An Küsten angeschwemmt, von Walfängern aus dem Gedärm der Beute geholt: Ambra,die wert- und geheimnisvollste Ingredienz von Parfums.

Wer würde wohl denken, dass die feinsten Damen und Herren sich an einem Wohlgeruch laben, den man aus dem ruhmlosen Gedärm eines Pottwals holt! Und doch ist es so (. . .) Ich behaupte: Wenn der Pottwal seine Schwanzflosse hochschleudert, verströmt er ebenso viel Wohlgeruch wie eine moschusparfümierte Dame, die in einem warmen Salon ihre Röcke rascheln lässt.“

Das legt Melville seinem Ismael in den Mund (Kapitel 92), als die Mannschaft dessen Boots der eines anderen einen „Gammelwal“ abgeschwatzt hat, das ist ein Tier, das nicht erlegt wurde, sondern tot treibend und bestialisch stinkend im Meer gefunden, völlig abgezehrt und scheinbar nutzlos, weil es nichts mehr von dem auf den Knochen hat, hinter dem die Walfänger in erster Linie her waren, dem Fett, aus dem Öl gekocht wird. Aber Ismaels Bootsmann weiß, dass just solche Hungerleider einen Schatz in sich tragen können, der mit Gold aufgewogen wird, er hebt ihn mit einem scharfkantigen Spaten aus dem Gedärm: Ambra oder auch Amber.

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