Lars Haider, Chefredakteur des „Hamburger Abendblatt“, schrieb die erste Biografie über Deutschlands Kanzler in spe. Im Gespräch erklärt er, warum Olaf Scholz sich bei der Impfpflicht noch zurückhält, wieso sein Stil selbst für nüchterne Norddeutsche ungewöhnlich ist und was ihn an der sozialdemokratischen Partei schmerzt.
Wie haben Sie die ersten Schritte von Olaf Scholz als Kanzler in spe erlebt?
Lars Haider: Ich habe mich nicht gewundert, dass er im bisherigen Interregnum so zurückhaltend war, das passt total zu ihm. Es ist ein bisschen wie in den Talkshows: Da spricht er erst, wenn er angesprochen wird. Er hat sich nicht eingemischt, weil er noch nicht Kanzler ist, er hätte das fast schon unhöflich gefunden.